Was passiert eigentlich in einer Zeitungsredaktion? Um das herauszufinden, haben 15 Leserinnen und Leser die Main-Post-Redaktion am Würzburger Heuchelhof besucht. Einen Vormittag lang gab's für sie Infos aus erster Hand von den Redakteurinnen und Redakteuren. Zum Auftakt waren die Gäste Teil der täglichen Redaktionskonferenz. Hier werden nicht nur die Inhalte von Zeitung und Digitalangeboten kritisiert, sondern auch die aktuellen Themen besprochen. Welche Nachrichten stehen im Lauf des Tages auf der Webseite? Was kann man am nächsten Morgen voraussichtlich in der Zeitung lesen?
Redakteurin Andrea Czygan lud die Besucher dann zu einem Rundgang zu den verschiedenen Ressorts ein. Wie werden die Artikel der Lokalausgaben koordiniert? Warum arbeitet die Sportredaktion hauptsächlich am Wochenende? Ein Besucher wollte gar wissen, ob Journalisten eigentlich häufig Drohungen bekommen. Die Gäste hatten jede Menge Fragen mitgebracht.
Zeitung mit anderen Augen lesen
„Auf jede meiner Fragen habe ich eine Antwort bekommen und die Redakteure haben sehr offen von ihrer alltäglichen Arbeit berichtet“, sagte Dithard Walterscheid. Ihm hat besonders gut gefallen, dass sich die Redaktion so viel Zeit für die Leser genommen hat.
Klaus Hentschel war „richtig erschlagen von der Größe der Redaktion“. Müsste er heute noch einmal einen Beruf wählen, würde er den Journalismus in Betracht ziehen. Seine Ehefrau Helga Hentschel wird die Zeitung in Zukunft bewusster lesen. Sie könne nun den Aufwand besser einschätzen, der dahinter steckt.
Querschnitt durch die Gesellschaft
Zum Abschluss kamen die Besucher mit Mitgliedern der Chefredaktion ins Gespräch. Besonders rege diskutierten die Leser, ob die Main-Post eine bestimmte politische Ausrichtung vertrete. Chefredakteur Michael Reinhard betonte ausdrücklich die Unabhängigkeit der Main-Post. „Wir wollen den Querschnitt der Gesellschaft widerspiegeln und haben keine politischen Leitlinien für unsere Mitarbeiter“, sagte Reinhard.
Günter Kühnert hat schon andere Veranstaltungen der Main-Post-Akademie besucht und auch das Druckzentrum besichtigt. Die Führung durch die Redaktion empfehle er gerne weiter. Mit den Journalisten von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, von denen man sonst nur in der Zeitung lese, habe ihm besonders gut gefallen.