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WÜRZBURG/SCHWEINFURT: Rege Nachfrage nach Wohnraum

WÜRZBURG/SCHWEINFURT

Rege Nachfrage nach Wohnraum

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    Rege Nachfrage nach Wohnraum
    Rege Nachfrage nach Wohnraum

    Die Zinsen sind extrem niedrig, die Einkommen steigen: Immobilien scheinen derzeit so erschwinglich wie selten zuvor. Sollte man also jetzt zuschlagen und sich ein Eigenheim anschaffen?

    Matthias Riedl, Leiter Immobilienfinanzierung für Mainfranken bei der HypoVereinsbank, zögert, bevor er antwortet: „Wenn ich wüsste, dass mein Arbeitsplatz auf Dauer gesichert ist – das ist die Voraussetzung dafür, dass man sich irgendwo niederlässt –, dann würde ich lieber kaufen als mieten.“ Das Geldinstitut hat eine Studie über den Immobilienmarkt in Mainfranken erstellt, die der Redaktion vorliegt. Das Ergebnis: Für den bestehenden Bedarf wurde in den letzten Jahren zu wenig gebaut.

    „Schweinfurt zum Beispiel ist deutlich gefragter als noch vor einigen Jahren“, sagt Riedl. „Der Markt ist inzwischen leer. Viele Menschen denken sich, wenn nicht jetzt, wann dann?“ Auch Filialdirektorin Erika Schwab sagt: „Die rege Nachfrage in der Region ist auffällig. Angesichts der niedrigen Zinsen überlegen die Menschen, wo sie investieren, wo man noch ein bisschen Rendite bekommt, und welche Anlageform sicher ist.“ Da liegen Immobilien nahe.

    Die Nachfrage steige dabei nicht nur nach großen Wohnungen, sondern insbesondere auch nach kleineren Wohneinheiten. Eine Folge der steigenden Anzahl von Single-Haushalten. In der Universitätsstadt Würzburg und der Fachhochschulstadt Schweinfurt verschärfen zusätzlich besonders Studenten die Lage. Deren Zahl wird in den kommenden Jahren weiter steigen.

    Und obwohl die durchschnittliche Wohnfläche der Deutschen immer kleiner wird – sie liegt laut Riedl bei 46 Quadratmetern und ist damit rund fünf Quadratmeter kleiner als noch vor wenigen Jahren –, stößt man gerade im urbanen Bereich an Grenzen. „Innerstädtisch gibt es sowohl in Würzburg als auch in Schweinfurt nur noch sehr wenig Platz für Wohnbebauung“, sagt Riedl. „In Würzburg im neuen Stadtteil Hubland, in Schweinfurt im Baugebiet Eselshöhe-West II.“ Infolge-dessen stieg das Miet- und Kaufpreisniveau in beiden Städten – wenn auch Schweinfurt noch deutlich günstiger ist: So bewegt sich in den Würzburger Top-Lagen etwa der Quadratmeterpreis für Neuvermietungen zwischen zehn und zwölf Euro, in Schweinfurt liegt er mit 7,50 bis 8,50 Euro darunter. Die Tendenz ist laut dem Immobilienmarktbericht aber in beiden Städten eher steigend. „Auch die Mietpreisbremse wird daran nichts ändern“, glaubt Riedel.

    Der Kaufpreis von Einfamilienhäusern liegt unterdessen in Würzburg in den besten Lagen bei bis zu 660 000 Euro, in Schweinfurt bei bis zu 440 000 Euro. So zieht es laut Riedl viele in die Randgemeinden. „Der südliche Speckgürtel, wo es viele Arbeitgeber gibt, ist dabei in Schweinfurt beliebter als das nördliche Umland Richtung Rhön.“ Besonders die Gemeinden Gochsheim, Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld, Sennfeld oder Geldersheim seien gefragt. „Das zieht sich dann die Autobahn entlang Richtung Würzburg.“ Im Landkreis Würzburg gibt es unterdessen keinen Unterschied zwischen Nord und Süd: Höchberg, Gerbrunn, Veitshöchheim, aber auch Oberpleichfeld und Bergtheim, zählen zu den gefragtesten Randgemeinden. Außerdem werden laut Riedl gerade in Waldbüttelbrunn und Waldbrunn Baugebiete ausgewiesen.

    Für die Zukunft rechnen die Verfasser der Studie – die ab sofort auch in den Filialen erhältlich ist – mit „stabilen bis leicht steigenden Miet- und Kaufpreisen“ in der Region. „Wir haben in Nordbayern ein Oberzentrum, aber wir werden keine süddeutschen Verhältnisse wie in München und Umland erhalten“, glaubt Riedl. Eine Preisblase sieht der Experte im Moment nicht auf Mainfranken zukommen. „Die Preise, die wir jetzt haben, werden weiterhin verlangt und auch bezahlt werden“, sagt er.

    Insbesondere diejenigen, die nicht kaufen, sondern selbst bauen wollen, sollten sich intensiv mit den Baukosten auseinandersetzen, rät Riedel.

    Sonst könnte die Ersparnis, die das niedrige Zinsniveau mit sich bringt, schnell dahin sein: „Die Baufirmen sind alle mit Aufträgen ausgelastet“, betont Riedl. Und das lasse die Preise steigen.

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