Über zwanzig Teilnehmer fuhren auf Einladung der Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn (IWS) von Regensburg nach Würzburg. Hier konnten sie mit dem „Schoppenexpress“ der WSB, einem Schwesterfahrzeug des historischen Regensburger Straßenbahnwagens, einige Stunden „Regensburger Straßenbahngefühle“ in Bewegung erleben sowie Informationen und Eindrücke aus dem Straßenbahnbetrieb einer mit Regensburg vergleichbaren Stadt sammeln. Schließlich stimmte der Regensburger Stadtrat im Juni 2018 für den Neubau einer modernen Stadtbahn, deren Vorgänger im Jahr 1964 stillgelegt wurde. Dazu gibt es reges Interesse der Stadt und der Landkreise im Umland an einem S-Bahn-Netz für den Großraum Regensburg.
Historischer Rathgeber-Triebwagen
Roland Brodziak, zweiter Vorsitzender der IWS, empfing am Würzburger Hauptbahnhof die Delegation aus Regensburg. Der historische Rathgeber-Triebwagen stand für die Regensburger Straßenbahner am Hauptbahnhof bereit. Von dort führte die Fahrt unter anderem nach Grombühl zur Information über die Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 5. Der Betriebsleiter des Depots der Würzburger Straßenbahn, Herr Hofmann, berichtete über die Vorteile eines Straßenbahnsystems, die geplanten Erweiterungen und die betrieblichen Abläufe im Depot.
Verkehrsingenieur Robert Wittek-Brix aus dem Büro LTE Heidelberg, der im Rahmen eines Treffens mit Vertretern der „Steigerwaldbahn“ (Matthias Reisinger und Michael Kraus) in Würzburg weilte, stieß spontan zu dem Treffen dazu. So konnten die Fachleute anschaulich die sinnvolle Verknüpfung des Umlandes im Rahmen von Erweiterungsplänen in Würzburg wie in Regensburg erörtern.
Führung im Depot
Mit einer Führung im Depot und der Werkstatt wurde der Tag abgerundet. Jan Mascheck, Vorsitzender der IG Historische Straßenbahn in Regensburg, fasste zusammen: „Wir haben sehr viel gelernt und Wissenswertes erfahren. Würzburg ist keine reiche Stadt, mit wenig Industrie und vielen Studenten. Trotzdem investiert sie in die Straßenbahn, die sich im Vergleich zu jedem anderen Betriebszweig rechnet. Nun befindet sich auch Regensburg auf dem absolut richtigen Weg in ein neues Stadtbahnzeitalter, um seiner Verkehrsprobleme Herr zu werden.“
Spontan luden die Regensburger die Würzburger IWS´ler zum Gegenbesuch anlässlich des Regensburger Bürgerfestes im Juni ein, wo auch der neu restaurierte Regensburger Beiwagen neben der Kran-Gondelaktion der IG Historische Straßenbahn Regensburg zu besichtigen ist.
Von: Frank Keller, Schriftführer, Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn