Im Rahmen seines Sommerprogramms veranstaltete der NWV Würzburg eine Busfahrt in die Grube Messel bei Darmstadt, die 1995 als erstes Naturdenkmal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Damit konnte die Grube auch davor bewahrt werden, als Mülldeponie verfüllt zu werden.
Im Ölschiefer dieser einzigartigen Lagerstätte, die auf einen vor 48 Millionen Jahren entstandenen Vulkansee zurückgeht, finden sich zahllose Fossilien von Pflanzen und Tieren aus dieser Periode im Übergang zur Erdneuzeit, die auch Eozän oder das Zeitalter der Morgenröte genannt wird. Auf einer von Dipl.-Biologin Christine Hogefeld geführten Exkursion durch das Grubengelände wurden die ExkursionsteilnehmerInnen in die geologisch-klimatischen Bedingungen des Eozäns zurückversetzt und durften selbst Proben des Ölschiefers auf etwaige Fossilien durchsuchen.
Dabei kam zwar kein Urpferdchen, aber doch so manche Schuppe von Schlammfischen ans Tageslicht. Auch wurde die komplexe Präparation und Konservierung der empfindlichen Ölschieferfossilien erläutert, die wegen ihres Detailreichtums weltberühmt sind. Einige Exponate wie bunt schillernde Prachtkäfer, Riesenameisen, Ur-Pythons oder Ur-Krokodile konnten im angeschlossenen Messel-Besucherzentrum bestaunt werden, ebenso wie Skelettfunde aus der Ahnenreihe der Pferde. Ein virtuelles Zeitarchiv entlang der Bohrung bis in 433 Meter Tiefe veranschaulichte die dynamischen Veränderungen auf unserem Planeten, die nach wie vor stattfinden.
Am Ende des fast fünfstündigen Messelbesuchs bekräftigte Dr. Dieter Mahsberg, der 1. Vorsitzende des NWV Würzburg e.V., entsprechende Exkursionsangebote künftig wieder öfter ins Programm aufnehmen zu wollen. Er informierte die Anwesenden auch über das Ergebnis der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung, bei der nach der Entlastung alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt worden waren.
Von: Dieter Mahsberg (1. Vorsitzender, Naturwissenschaftlicher Verein Würzburg e.V.)