Anfang Juni befürwortete der Stadtrat die Pläne zur Nutzung der ehemaligen Mozartschule als musikalisches Zentrum. Wie berichtet, sollen die Räume des sogenannten Hufeisens zur Hofstraße die Hochschule für Musik und die städtische Sing- und Musikschule nutzen.Die Heiner-Reitberger-Stiftung steht dieser Idee grundsätzlich positiv gegenüber, erklären die Vorsitzende Petra Maidt und Vorstandsmitglied Suse Schmuck.
In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister machen sie darauf aufmerksam, dass die Mozartschule ein komplexes Denkmal ist. "Neben dem Aula-Trakt an der Hofstraße umfasst sie gleichwertig die Klassenflügeltrakte. Das große vierteilige Wandbild im Treppenhaus und der gläserne Eingangsbereich an der Maxstraße zeigen Eigenständigkeit und Qualität auch dieser Gebäudeteile. Selbstverständlich gehören auch die großzügigen, gärtnerisch angelegten Freiflächen zum Denkmal."
Vielseitiger, offener Kommunikationsort
Die Reitberger-Stiftung fordert deshalb ein Konzept für den Erhalt des gesamten unter Denkmalschutz stehenden Komplexes. Kritisiert wird die geplante Teilung der jetzigen Turnhalle in zwei neue Geschosse, um kleinere Unterrichtseinheiten für die Musikhochschule zu gewinnen. "Dieser Umbau bedeutet eine gravierende Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Ensembles", heißt es in der Mitteilung. Außerdem sei der Umbau sehr teuer.

Besser sei deshalb, den geräumigen, hellen Mehrzwecksaal für Veranstaltungen zu nutzen und Proberäume der Musikhochschule im Schulklassenflügel der sogenannten Windmühle unterzubringen. Außerdem schlägt die Stiftung vor, in der Dreiflügelanlage an der Hofstraße die Touristeninformation, das Mozartfestbüro sowie ein Stadt-Erinnerungsforum vor. Die gesamte Schule solle zu einem vielseitigen, offen Kommunikationsort werden. Wörtlich heißt es: "Ein Zentrum für Musik ist gewiss ein guter erster Schritt, nur darf die räumliche Unterbringung im Gebäude keine unwiederbringlichen Tatsachen schaffen, die ein Gesamtkonzept vereiteln."