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WÜRZBURG: „Revolutionsarchitekt“ Speeth beim Tag des Offenen Denkmals

WÜRZBURG

„Revolutionsarchitekt“ Speeth beim Tag des Offenen Denkmals

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    Erbaut als Gefängnis: Das heutige Jugendkulturhaus „Cairo“ in der Burkarderstraße ist eines von mehreren Bauten des Revolutionsarchitekten Peter Speeth in Würzburg.
    Erbaut als Gefängnis: Das heutige Jugendkulturhaus „Cairo“ in der Burkarderstraße ist eines von mehreren Bauten des Revolutionsarchitekten Peter Speeth in Würzburg. Foto: Foto Patrick Wötzel

    Suse Schmuck und Antje Hansen haben sich viel vorgenommen: Am kommenden Sonntag, 11. September, dem Tag des Offenen Denkmals, wollen die beiden Kunst- und Architekturhistorikerinnen nicht nur die drei bekanntesten Bauten des „Revolutionsarchitekten“ Peter Speeth in Würzburg vorstellen. Zwischen den Führungen wollen sie mit interessierten Gästen weitere Speeth-Bauten mit dem Fahrrad abfahren.

    „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“ - unter dieses Motto hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr den bundesweiten Tag des Offenen Denkmals gestellt. Würzburg beteiligt sich zum mittlerweile 15. Mal, am 11. September werden insgesamt acht Objekte und Führungen angeboten. 2000 bis 3000 Menschen waren bisher jedes Mal dabei und haben sich für Bauten interessiert, die sonst nicht für jedermann zugänglich sind. „Ohne das große Engagement der ehrenamtlichen Führer wäre der Tag des offenen Denkmals nicht zu so einem großen Erfolg geworden“, betont Stadtbaurat Christian Baumgart.

    Peter Speeth (1772 – 1831) zählt zu den bedeutendsten deutschen Revolutionsarchitekten. Er kam 1807 nach Stationen in Frankfurt. Mannheim, Heidelberg und Amorbach an das Großherzogliche Bauamt zu Würzburg und hinterließ in den acht Jahren bis zu seiner Kündigung 1815 zahlreiche, auch heute im Stadtbild noch deutlich sichtbare Spuren. „Er machte Würzburg innerhalb dieser wenigen Jahre zu einer Enklave der deutschen Revolutionsarchitektur“, so Dr. Suse Schmuck, die am Sonntag zusammen mit Dr. Antje Hansen insgesamt sechs Objekte zeigen möchte.

    Es gibt drei feste Führungstermine: Los geht es um 11 Uhr mit dem ehemaligen Zuchthaus am Fred-Joseph-Platz (Burkarderstraße), in dem heute das Jugendkulturhaus Cairo untergebracht ist. Das charakteristische Gebäude mit der hoch aufragenden Fassade wurde ab 1811 ursprünglich als Zuchthaus für „Missethäter beyderley Geschlechts“ als Anbau an ein bereits bestehendes Gefängnis erbaut. Genutzt wurde der Bau ab 1842 Militärverpflegungsstation, dann als Militärgefängnis und ab 1857 als Frauengefängnis.

    Um 14 Uhr informieren Hansen und Schmuck über das ebenfalls von Peter Speeth entworfene „Gerichtsdienerhaus“ neben dem Schneidturm in der Turmgasse 9. Das Gebäude wurde nach seiner Entstehung mehrmals umgebaut und zeigt laut Schmuck die Ideen der Revolutionsarchitektur nur noch abgeschwächt.

    Um 16 Uhr steht dann das ehemalige Wohnhaus des Bankiers Jakob von Hirsch in der Ebracher Gasse 6 auf dem Programm. Der Bankier erwarb im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 den ehemaligen Ebrachischen Klosterhof und ließ 1811 durch Speeth den Nordflügel neu bauen. Heute beherbergt das Gebäude das Mutterhaus der Erlöserschwestern. Auch hier wird die Fassade im Mittelpunkt stehen.

    Die barrierefreien Führungen werden jeweils 45 Minuten dauern. Dazwischen wollen Schmuck und Hansen ihren Zuhörern im Rahmen einer Fahrrad-Führung drei weitere Speeth-Bauten zeigen: Das Wohnhaus Wirth in der Sanderstraße 31, das Wachthaus am Zeller Tor und die Spuren der ehemaligen Königlichen Musikschule am Gebäude der heutigen Musikhochschule in der Hofstallstraße. „Das könnte eine ganz interessante Entdeckungsfahrt werden“, sagt Suse Schmuck.

    Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, in Würzburg

    Der „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September – alle Objekte und Führungen in der Stadt im Überblick.

    • Wissenschaftsmeile Röntgenring

    Stadtheimatpfleger Dr. Hans Steidle - Führungen um 11 Uhr und 15.30 Uhr – Dauer etwa 90 Minuten – Treffpunkt Zahnärztliches Institut, Pleichertorstr. 32

    • Gründerzeit in der Bismarckstraße

    John-Christoph Baalmann – Führungen um 10.30 und 13.30 Uhr – Dauer etwa eine Stunde – Treffpunkt Bushaltestelle gegenüber Haus Bismarckstraße 6

    • Sanderau – Vorstadt in den Weingärten und das Ehehaltenhaus

    Johannes Goldbach – Führungen um 14 und 16.30 Uhr – Dauer etwa 90 Minuten – Treffpunkt Straßenbahnhaltestelle Ehehaltenhaus

    • Die Adalberokirche – bedeutendes Bauwerk des 19. Jahrhunderts

    Pastoralreferentin Claudia Walter, Kunsthistorikerin Julia Pracher, Regionalkantor Stefan Walter – Führungen um 13.30 Uhr und 15 Uhr

    16.00 Uhr: Zeitzeugen Egfried Bloss und Alfons Reinhardt berichten: Die Adalberokirche vor der Zerstörung

    18.00 Uhr: Konzert - Requiem von Maurice Duruflé, Opus 9 unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth

    • Sanderring-Universität und Justizgebäude

    Christine Hofstetter – Führungen um 10 Uhr und 12.30 Uhr – Dauer etwa 75 Minuten – Treffpunkt Haupteingang Neue Universität am Sanderring

    • Grombühl und Kirche St. Josef

    Stadtrat Willi Dürrnagel – Führungen um 14 und 16.00 Uhr – Dauer etwa 90 Minuten – Treffpunkt Ecke Grombühlbrücke/Grombühlstraße

    • Peter Speeth – Bauten in Würzburg

    Dr. Antje Hansen, Dr. Suse Schmuck

    11 Uhr: Ehemaliges Frauenzuchthaus, Burkarderstraße 44/Fred-Joseph-Platz

    14 Uhr: Gerichtsdienerhaus, Turmgasse 9

    16 Uhr: Wohnhaus Hirsch, Ebracher Gasse 6; Dauer jeweils etwa 45 Minuten

    • Lengfeld – Stadtteilführung im 19. Jahrhundert

    Alois Hornung – Führungen um 14 und 16 Uhr – Dauer etwa 90 Minuten – Treffpunkt Bushaltestelle am Ökumenischen Zentrum.

    * Alle Führungen sind barrierefrei.

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