„Dieses Projekt zeigt, dass Würzburg ein wichtiger Teil des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Bayern ist“, betonte Georg Schmid, Staatssekretär der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium. Der neue Funktionstrakt für die Chemie beinhalte etwa 3700 Quadratmeter Hauptnutzfläche bei einem Bruttorauminhalt von 32 000 Kubikmetern. Hier fänden nicht nur die Büroräume der drei Lehrstühle des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie Platz, sondern auch großflächige Praktikabereiche sowie Labor- und Forschungseinrichtungen.
Universitätspräsident Prof. Dr. Axel Haase bezeichnete den Neubau als ersten Schritt der Sanierung des gesamten Chemiekomplexes, der für die weitere Entwicklung der Hochschule sehr wichtig sei. Der Reihe nach würden alle drei Institutsgebäude und der Zentralbau Chemie erneuert. Aufgrund dessen ständen die Chancen sehr gut, neben dem Virchow-Zentrum ein weiteres „Exzellenz-Cluster“ zu bekommen. Dafür sei in der vergangenen Woche die Begutachtung gewesen.
„Wir müssen dringend unseren Baubestand erweitern“, hob Haase hervor, weil die Universität Würzburg bis zum Jahr 2015 mit einem Wachstum der Zahl der Studierenden um 50 Prozent auf 30 000 rechne. Die Hochschule habe die „einmalige Gelegenheit“ zur Vergrößerung, weil in der Nachbarschaft die Leighton Barracks frei würden.
Seiner Ansicht nach verdiene die Würzburger Universität weitere Unterstützung wegen des guten Abschneidens beim kürzlich veröffentlichten „Shanghai-Ranking“. Dabei seien weltweit 1000 Hochschulen unter die Lupe genommen worden. Unter den besten 100 Universitäten seien im Bereich der Naturwissenschaften sechs deutsche Hochschulen gewesen: „Natürlich ist Würzburg dabei.“ Die anderen fünf deutschen Universitäten seien jedoch größer. „Bei gleicher Zahl der Lehrstühle wären wir besser gewesen“, sagte Haase.
Der Universitätspräsident dankte der bayerischen Staatsregierung für die finanzielle Hilfe beim Neubau des Chemie-Funktionstraktes, allen beteiligten Firmen, Behörden und Fakultäten sowie den Abgeordneten aus Bundes- und Landtag. „Sie stehen immer auf unserer Seite“, freute sich Haase.
Dieter Maußner, Bereichsleiter Universitätsbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg, informierte, dass „wir im Zeitplan liegen“. Trotz Mehrwertsteuererhöhung sei man „guter Hoffnung“, die vorgesehenen Baukosten einzuhalten.