WÜRZBURG (aj) Würzburg steht eine neue Stadtbild-Debatte ins Haus: Schon bei ihrer ersten Präsentation im Stadtrat lösten neu geplante Plakatsäulen einiges an Unbehagen aus: 4,40 bis 4,70 Meter hoch, bei einem Durchmesser von 1,70 Metern, handelt es sich um wuchtige, dominante Pfeiler. Mindestens 21 von ihnen will das Würzburger Werbeunternehmen Staudenraus in der Innenstadt platzieren. Sie würden dort die festen Dreieckständer ersetzen, die laut Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann künftig in den Stadtteilen verwendet werden könnten.
Die neuen, nachts beleuchteten Säulen sollen an einigen Standorten die Stehtelefone integrieren, sogar Toiletten könnten eingebaut werden. Übersichtlicher und ästhetischer soll die so genannte Stadtmöblierung dadurch werden - erhofft sich zumindest die Oberbürgermeisterin. Ein Drittel der Werbefläche will sich die Stadt gratis reservieren, vor allem für die Plakate der freien Kulturträger.
Angesichts der angedachten Höhe von 4,70 Meter kam so mancher im Saale ins Grübeln: Braucht man vielleicht ein Fernglas zum Lesen der Plakate? Die Skepsis gegenüber der Wucht der neuen Säulen konnte auch Stadtbaurat Christian Baumgart nicht ausräumen, aber immerhin wusste er zu beruhigen: Für jeden einzelnen Säulen-Standort muss ein Bauantrag gestellt und vom Stadtrat abgesegnet werden. Ob die Mammut-Säulen also tatsächlich die Würzburger Innenstadt erobern, ist noch fraglich. Erst einmal will sich der Stadtrat nun mit Simulationen die Wirkung dieser XXL-Stadtmöbel vor Augen führen.