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REGION WÜRZBURG: Rimpar für Zwei-Standort-Lösung

REGION WÜRZBURG

Rimpar für Zwei-Standort-Lösung

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    Soll die Mittelschule Würzburger Norden in wenigen Jahren hier in Unterpleichfeld zentralisiert werden? Darüber diskutieren die Gemeinden im Schulverband.
    Soll die Mittelschule Würzburger Norden in wenigen Jahren hier in Unterpleichfeld zentralisiert werden? Darüber diskutieren die Gemeinden im Schulverband. Foto: Foto: Traudl Baumeister

    Wie soll die Zukunft der Mittelschule im nördlichen Landkreis Würzburg aussehen? Das diskutierte die „Allianz Würzburger Norden“. Der Verein ist beim Konzept zur interkommunalen ländlichen Entwicklung (ILEK) aus den Kommunen Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Güntersleben, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim, Unterpleichfeld und Rimpar entstanden. Derzeit gibt es im Schulverband der Allianz drei Mittelschulstandorte: Estenfeld, Rimpar und Unterpleichfeld mit jeweils 100 bis 120 Schülern aus unterschiedlichen Gemeinden. Während die Gebäude in Unterpleichfeld und Rimpar saniert sind, hat Estenfeld dringenden Bedarf.

    Unter diesen Vorzeichen war die Zukunft der Mittelschule Rimpar Thema einer Podiumsdiskussion, die vom Elternbeirat der Maximilian-Kolbe-Schule (MKS) in Rimpar initiiert wurde. Dazu waren Vertreter der Rimparer Institutionen, die Sprecher der Allianz – die Bürgermeister Konrad Schlier (Bergtheim) und Burkard Losert (Rimpar) – sowie die Landtagsabgeordneten im Landkreis eingeladen. Gekommen war von den Abgeordneten nur Manfred Ländner (CSU), stellte aber gleich klar, dass er sich zu einer Frage äußere, für die er weder Entscheidungsbefugnis habe noch Verantwortung trage.

    Von vielen Seiten wurde der MKS unter Leitung von Reinhold Schlereth gute Arbeit bescheinigt. Logische Konsequenz: Eine so gute, so starke Schule müsse man erhalten. Denn, so fassten die Elternbeiratsvorsitzende Patricia Geißler und ihr Kollege Christian Klippel als Moderator die Argumente zusammen, gewachsene Strukturen ließen sich nicht einfach so versetzen oder „anderswohin kutschieren“. Schon gar nicht dürfe eine solche Schule aus Kostengründen zerschlagen werden. Aus diesem Grund kämpfe man für eine gemeinsame Lösung mit dem Standort Unterpleichfeld. Sparen würde man dann zwar nicht bei den Personal- und Gebäudekosten, aber rund acht Millionen Euro Investition für den Anbau, den man für die zentrale Schule benötige.

    Einen Standpunkt dazu lesen Sie hier:https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Standpunkt-Schluss-mit-Kirchturmdenken;art736,9547709

    Dass die Allianz nichts zerschlagen und zerstören will, sondern die Möglichkeit für den Erhalt einer zukunftsfähigen Mittelschule im nördlichen Landkreis schaffen will, erläuterte Schlier. Zu kleine Schulen könnten nicht alles abdecken, was eine Mittelschule grundsätzlich anbieten könne, so Schlier. Diese Gefahr sehen er und weitere Bürgermeisterkollegen bei jeder Splittung der ohnehin immer weniger werdenden Mittelschulen. Er habe selbst miterlebt, dass der Schulverband Schwanfeld jetzt aufgelöst werde, weil die Schülerzahl von 95 im Jahr 2012 auf heute 39 schrumpfte.

    „Alleine ist keiner unserer Mittelschulstandorte lebensfähig“, sagte Schlier. Schon deshalb müsste man die Belange der derzeit Dritten im Bunde, der Estenfelder Mittelschule, mitbedenken. Sowie die der weiteren Kommunen im Schulverband, die schon länger keine (Mittel-)Schule mehr in ihrem Ort hätten. Entscheidungen treffen wolle die Allianz daher grundsätzlich einvernehmlich und nicht über den Kopf irgendeiner beteiligten Gemeinde hinweg, versicherte Schlier. Mitnichten sei bereits alles entschieden. „Es ist doch legitim, über eine ideale Lösung nachzudenken.“ Für Burkard Losert heißt das: Zu einer Mittelschule zusammenschließen, aber mit den zwei Standorten Rimpar und Unterpleichfeld.

    Bei allem Verständnis für den Einsatz der Eltern für die Schule ihrer Kinder, mahnte Ländner zu einer weniger emotional geführten Diskussion. Auch an anderen Schulen werde schließlich gute Arbeit geleistet. Es gehe nicht um eine Bewertung der Rimparer Schule, sondern um frühzeitige, gemeinsame Zukunftsplanung. Das sei wichtig, sonst könne es passieren, dass man plötzlich vor eine Situation gestellt sei, in der man nur noch reagieren, aber nicht mehr agieren könne. „Leider mussten wir auch in unserer Region schon Schulen schließen.“

    Ähnlich argumentierte Schulamtsdirektor Erwin Pfeuffer. Die Stadt Würzburg stehe derzeit genau vor der gleichen Frage, drei Mittelschulstandorte auf einen zu konzentrieren – mit dem Ziel, eine tragfähige Struktur für die Zukunft zu schaffen. Er könne das aus fachlicher Sicht nur unterstützen. Auch weil er und seine Kollegen großen Wert darauf legten, dass alle Schulen in gleicher Weise pädagogisch wertvoll, mit hoher Qualität und inklusiv arbeiten. Mittelschulen in dieser Hinsicht als besser und schlechter auseinanderdividieren zu wollen, sei wenig zielführend.

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