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WÜRZBURG: Ringparkfest: Gute Laune unter dem Baume

WÜRZBURG

Ringparkfest: Gute Laune unter dem Baume

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    Der Star des Festes ist der Park: 27 Hektar Grün im sechs Kilometer langen Halbkreis um die Altstadt, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts komponiert vom schwedischen Landschaftsgärtner Jens Person Lindahl, mit 220 Baumarten aus aller Welt. Matthias Thoma, einer der Väter des Ringparkfestes, bis zu seinem Tod vor sechs Jahren Würzburgs Umweltreferent, sagte vom Ringpark, er sei einer der zehn baumartenreichsten Parks der Republik.

    Der Park mit seinen schönen Aussichten macht die Gemüter gelassener, und beim Publikum stellt sich eine andere Laune ein als bei anderen Festen. Anita Kolb vom städtischen Eigenbetrieb CTW (Congress, Tourismus, Wirtschaft), die Organisatorin des Festes, sagt, „die Leute gehen ganz bewusst vorsichtig mit dem Ringpark um. Sie nehmen ganz bewusst wahr, wie schön es hier ist“. Was gefällt ihr besonders gut? Alles. „Es ist ein Fest ohne grelle Töne“, sagt sie, und beschreibt eine Szene: „Die Kinder können rumrennen, der Vater holt sich sein drittes Bier, die Mutter sitzt im Gras...“

     An einem von 200 Biertischen sitzen Peter Staubach und Sonja Baus. Er ist blind, sie sieht sehr schlecht. Was haben sie vom Ringparkfest, wenn sie das schöne Grün nicht sehen? Sie mögen den Ringpark. Staubach sagt, im Ringpark fühle sich das Gehen anders an, die Luft sei frischer, die Düfte seien angenehmer, er höre weniger von der Straße. Und „schön überschaubar“ sei das Fest, da finde er sich auch alleine zurecht. Es sei, sagt Baus, „eines der schönsten Feste in Würzburg“, der „schönen Atmosphäre wegen“, weil so viele Kinder hier seien und auch so viele ältere Leute. Und weil es nicht kommerziell sei, ohne Verkaufsstände außer der Gastronomie.

    „So soll es auch bleiben“, sagt Kolb. Das Fest solle eine Werbung für den Ringpark sein, keine große Sause. 1996, zur Premiere, war Thoma nicht sicher, ob das Publikum das Ringparkfest annehmen werde. Elf Jahre später hängt die Stadt nur ein paar Plakate auf und verzichtet auf sonstige Reklame. Trotzdem ist der Andrang enorm. Unter anderem kriegt das Willi Dürrnagel mit. Der CSU-Stadtrat bietet während des Festes Führungen durch den Park an. In den Anfängen seien ihm „fünf bis zehn Leute“ gefolgt, berichtet er. Am vergangenen Wochenende hatte er es pro Führung mit weit über 100 Interessierten zu tun.

     Romantisch wird das Fest, wenn die Sonne untergegangen ist und die Glühbirnen matt zwischen den Bäumen schimmern. Der Wind raschelt im Laub und die mächtigen Baumkronen dämpfen die Gespräche der vielen Leute. Von der Bühne kommen verträumte Balladen, Paare rücken eng zusammen. Friedlich ist es, und man versteht, was der Frankfurter Naturforscher Aloys Bernatzky meinte, als er über die tiefe Bedeutung von Grünanlagen wie dem Ringpark für den Menschen schrieb: „In Baum und Strauch haben wir die letzte Verbindung zu jenen frühen Zeiten, da der Mensch das Göttliche in Bäumen und Hainen, in Quellen und auf Bergen ehrte. “

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