Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

RÖTTINGEN: Rock-Klassiker vom Tatort-Kommissar

RÖTTINGEN

Rock-Klassiker vom Tatort-Kommissar

    • |
    • |
    Gitarrenlastig gestalte sich der Auftritt von Miroslav Nemec und seiner Band im Röttinger Burghof.
    Gitarrenlastig gestalte sich der Auftritt von Miroslav Nemec und seiner Band im Röttinger Burghof. Foto: Foto: GERHARD MEISsNER

    Für Miroslav Nemec – alias Tatort-Kommissar Ivo Batic – und seine Band war es ein entspannter Abend, an dem sie ausgiebig ihrer Lieblingsmusik frönen konnten. Am Ende hatten beide Seiten sichtliche Freude an dem gut zweieinhalbstündigen Konzert im Röttinger Burghof.

    1995 war Miro erstmals gemeinsam mit den Musikern aus Hof aufgetreten. Damals sammelte der Oberbayer mit kroatischen Wurzeln Spenden für sein Hilfsprojekt für Kriegswaisen in Ex-Jugoslawien. Aus der Verbindung entstand eine Band, die bis heute mit einem knappen Dutzend Auftritten pro Jahr caritative Projekte unterstützt.

    Vor allem die Rock-Klassiker haben es der Coverband angetan. Von Steppenwolfs „Born to be wild“ über „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones und „The Letter“ von Joe Cocker bis hin zu „Another brick in the Wall” von Pink Floyd oder Klaus Lages „Tausendmal berührt” fehlte am Ende kaum ein Werk, das es in den vergangenen 40 Jahren nicht in die Annalen der Rockmusik geschafft hat.

    „Lieder, die aus meiner Zeit kommen“ hatte der inzwischen 63-jährige Miro Nemec seinen gut 600 Zuhörern zuvor versprochen. Und die kamen zumeist ebenfalls aus seiner Zeit: Die Generation 50 plus war deutlich in der Überzahl. Die Entscheidung des Veranstalters, Stühle in den Burghof zu stellen, war deshalb konsequent und weise zugleich. Der Vorverkauf für ein Konzert im Stehen war sehr schleppend angelaufen. Erst die Verheißung auf einen Sitzplatz ließ die Kasse klingeln.

    Dass es am Ende dann doch die wenigsten auf ihren Plätzen hielt, ist vor allem Gitarrist Uli Saalfrank zu verdanken. „Sie können gerne auch im Sitzen tanzen“, hatte er zunächst noch versprochen, um später zu den ersten kollektiven Schritten aufzufordern.

    Was am Anfang noch ein wenig nach Seniorengymnastik aussah, entlud sich spätestens nach der Pause in ausgelassenes Tanzen und Klatschen zum gitarrenlastigen Sound. Großen Anteil daran hatten die beiden Gitarristen Markus Hager und Guiseppe Murianni mit ihren mitreißenden Soli sowie Christian Felke an Saxophon und Querflöte.

    Miroslav Nemec hingegen überzeugte mit einer sonoren Baritonstimme, die es nötigenfalls auch eine Oktav höher schafft. Dass sich der ausgebildete Pianist damit musikalisch deutlich unter Wert verkauft hat, zeigte er spätestens am Keyboard beim Vorspiel zu Jethro Tulls „Locomotive Breath“. Dazwischen immer wieder nette Geschichten, Scherze mit den Bandkollegen.

    Miro Nemec ist sich seiner Ausstrahlung bewusst und weiß sie einzusetzen. Wer allerdings allzu viele persönliche Einsichten in das Leben von Tatort-Kommissar Ivo Batic erhofft hatte, wurde enttäuscht. Nemec blieb ganz Nemec.

    „Früher wollte ich Rockstar werden, heute darf ich das zum Vergnügen machen“, bekannte er. Und wieviel Vergnügen ihm der Auftritt in Röttingen gemacht hat, wurde auch nach den letzten Akkorden noch deutlich, als sich Miroslav Nemec ausgiebig Zeit für die vornehmlich weiblichen Autogrammjäger nahm und bereitwillig für Selfies posierte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden