Einen Schulbau auf Stelzen hat jetzt das Röntgen-Gymnasium in seinem Innenhof. Der neue Anbau wurde mit IZBB-Fördermitteln errichtet.
Dabei geht es um das „Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung“: Mit IZBB-Geldern unterstützt der Bund Einrichtungen im Rahmen der Ganztagesbetreuung. Besonders betroffen hiervon sind Schüler des achtjährigen Gymnasiums mit Nachmittagsunterricht.
Sie brauchen in den Pausen und Freistunden Aufenthaltsräume. Rund 900 000 Euro kostet in diesem Fall der Erweiterungsbau. Von den 999 Schülern hat derzeit etwa die Hälfte Schulstunden am Nachmittag.
Cafeteria im Erdgeschoss
Im Erdgeschoss ist eine Cafeteria untergebracht; im ersten Stock ein multifunktionaler Saal mit zwei Eingangstüren, so dass per Falt-Wand zwei Zimmer beziehungsweise mit zusätzlichem Raumteiler sogar drei daraus werden. Schulleiter Hans Reinfelder sprach von einem „architektonischen Kunststück“ in der engen Umgebung der Schule.
Zur Einweihungsfeier mit Segnung der Räume hieß er zahlreiche Ehrengäste willkommen, darunter Oberbürgermeisterin Pia Beckmann, Vertreter von Regierung, Stadt und Stadtbau-Gesellschaft. Die Stadtbau war für Planung und Ausführung verantwortlich.
Im Ergebnis ist das Röntgen-Gymnasium jetzt barrierefrei. Dies geschah mit Hilfe des neu eingefügten Aufzuges, der über die obere Etage des Anbaues hinweg auch das zweite Obergeschoss der Schule erreicht.
Den Schülern steht weiterhin die volle Fläche ihres Pausenhofes zur Verfügung. Bei Regen haben sie durch die Stelzen-Konstruktion jetzt auch im Freien einen geschützten Bereich unter Dach. Unter dem Anbau wurde die Hoffläche etwas abgesenkt. Sitzmulden führen als große Stufen hinab.
Dass der Ergänzungsbau gut tut, betonten nicht nur Schulleitung und Gäste, sondern auch Schülersprecherin Franziska Döllein, die sich über den „Druck“ freute, den der Schulleiter und sein Mitarbeiter Reinhold Schulz den Bauleuten gemacht hätten, damit endlich die Ausweichmöglichkeiten da waren. Freistunden, Nachhilfestunden, Treffen der Schüler, Aktionen einzelner Klassen und Aktivitäten der Schülermitverantwortung SMV könnten hier stattfinden, und die Schüler hätten mit der Cafeteria endlich einen zentralen Kommunikationsort, dankte sie.
Musikalisch unterstützten Schüler der oberen Klassen die Feier, unter ihnen Michael Wolz (K 13) mit einem recht fetzigen Boogie am Klavier. Auch Junwen Shan (Violine), Marie-Theres Remmele (Klavier) und Maximilian Markard (Vibrafon) sorgten dafür, dass nicht nur der Bau im Mittelpunkt der Feier stand, sondern auch die Kunst der Heranwachsenden, die ihn nutzen.
23 Bohrpfähle
Hubert Hofmann (Stadtbau) erörterte die Transparenz des Gebäudes mit der spiegelnden Glasfront und viel Glas rückwärtig. Über kleine Stege ist der Bau ans Haupthaus angegliedert. Er hat 275 Quadratmeter Hauptnutzfläche, 190 Quadratmeter Nebenflächen und 1850 Kubikmeter umbauten Raum. 23 Pfähle wurden bis in neun Meter Tiefe getrieben, um das Gebäude mit seiner 35 Zentimeter dicken Bodenplatte zu halten.
OB Beckmann zeigte sich dankbar für die finanzielle Unterstützung des Bundes, der zu 90 Prozent zahlt. Den Rest übernimmt die Stadt.
Den Segen sprachen der katholische Pfarrer Alfred Sperner und der evangelische Martin Wohlleber.