Trotz widrigen Wetters kamen wieder etliche Pferdefreunde zum Markttreiben in Niederstetten. 146 Pferde und 16 Kutschen nahmen an der Prämierung teil.
Regnerisch und windig – das hört sich nun wahrlich nicht nach dem idealen Wetter für einen Besuch des 165. Rossmarktes in Niederstetten an. Aber das schreckt die Pferdefreunde nicht ab. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher, um die Vierbeiner und ihre Reiter und Fahrer zu bestaunen. Und auch für die Aktiven war die diesjährige Teilnahme selbstverständlich.
„Der Rossmarkt in Niederstetten gehört einfach dazu, egal bei welchem Wetter“, sagt Beschicker Wolfgang Tremmel. Er hat seine vier Haflinger vor die alte Mergentheimer Postkutsche gespannt und freut sich auch in diesem Jahr wieder, am Rossmarkt teilzunehmen. Seine Hoffnung: Vielleicht wird das Gespann sogar prämiert. Seit vierzig Jahren kommt er jedes Jahr auf den Pferdemarkt nach Niederstetten und auch dieses Jahr habe er keine Sekunde gezögert. Mehr noch: Er kann dem Wetter sogar noch etwas Positives abgewinnen. „Zum Glück ist es nicht kalt. Vor Jahren hatten wir hier schon minus zwanzig Grad und ich war trotzdem da.“
An diesen Tag erinnert sich auch Jürgen Hachtel noch. Er ist in diesem Jahr zum 31. Mal dabei und lässt sich von dem Regen den Spaß nicht verderben. So wie er sehen das offensichtlich auch viele andere Pferdefreunde. Ob Kaltblut-, Warmblut-, Vollblut-, Pony- oder gar Eselbesitzer – alle sind zum 165. Niederstettener Rossmarkt gekommen. Insgesamt 146 Pferde und 16 Kutschen wurden zur Prämierung vorgestellt. Und für einige erfüllte sich der Traum von einer Auszeichnung.
Sowie für Roland Bäuerle und sein Gespann. „Das Wetter hat mich nicht aufgehalten.“ Offensichtlich war es die richtige Entscheidung, trotz Dauerregen nach Niederstetten zu kommen. Er sahnte bei der Prämierung ab und belegte den ersten Platz. Seinen Pferden mache das Wetter nichts aus, erklärt er. „Die sind robust. Außerdem werden sie das ganze Jahr über im offenen Stall gehalten.“
Schönstes Gespann
Andere Vierbeiner haben sich von einem Besuch auf dem Niederstettener Rossmarkt nicht überzeugen lassen. „Meine Warmblüter wollten heute im Trockenen bleiben“, sagt Werner Grübel lachend. Dennoch: Für ihn ist die Veranstaltung Pflicht – auch ohne eigenes Gespann. „Ich komme seit vielen Jahren, da kennt man einfach die Leute und freut sich auf ein Wiedersehen mit den Pferdefreunden.“ Andere Pferdehalter und alte Bekannte treffen – das macht für viele den Reiz am Pferdemarkt aus. Doch selbstverständlich geht es den Tierhaltern auch darum, zu zeigen, was man hat.
Mit viel Mühe haben die Pferdebesitzer ihre Vierbeiner geputzt, Mähne und Schweif eingeflochten, das Kutschgeschirr poliert und die Kutschen geschmückt. Ein Einsatz, der sich für viele gelohnt hat. So auch für Wolfgang Tremmel. Am Ende des Festumzuges hat sich seine Hoffnung erfüllt. Er wurde mit dem ersten Preis als schönstes Gespann ausgezeichnet. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt er und lächelt stolz. Er ist zufrieden und wird wohl auch in den kommenden Jahren wieder am Rossmarkt teilnehmen – egal bei welchem Wetter.
Doch auch viele der Besucher werden im nächsten Jahr wiederkommen. So wie Brigitte Schmidt. „Der Umzug war zwar sehr schön, aber viel kürzer als letztes Jahr. Dennoch: den Niederstettenern hat der Umzug gefallen und der Rossmarkt ist für sie noch lange nicht zu Ende. Viele bummeln noch auf dem Krämermarkt, der von Pferdewurst über Kleidung sowie Haushaltwaren bis zu Glühwein und Bratwurst einiges zu bieten hat. Auch für die Kinder ist noch einiges Geboten: Sie können sich nach dem Festumzug beim Karussell fahren oder Ponyreiten vergnügen.