Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Rückblick: Ein kurioser Unfall wie bei Randersacker

WÜRZBURG

Rückblick: Ein kurioser Unfall wie bei Randersacker

    • |
    • |

    Während man über den glücklichen Ausgangs des Lastwagen-Unfalls am Dienstagabend, 3. Februar, auf der A3 bei Randersacker noch immer staunt, haben uns Hinweise von Lesern und Internet-Nutzern auf eine interessante historische Parallele gebracht. Bereits vor 46 Jahren sei es bei Würzburg, auf der noch nicht fertiggestellten Autobahnbrücke Heidingsfeld zu einem ähnlich spektakulären Unfall gekommen.

    Wir haben im Zeitungsarchiv der Main-Post nachgeforscht. Und tatsächlich: Am 5. Oktober 1963 hatten drei türkische Gastarbeiter ähnlich großes Glück wie der polnische Lkw-Fahrer, der diese Woche mit seinem 40-Tonner auf die abbruchreife Mainbrücke bei Randersacker fuhr und haarscharf an einem 16 Meter tiefen Abgrund vorbeischlitterte.

    Die Main-Post vom Montag, 7. Oktober 1963, berichtete unter dem Titel "Erster Verkehrsunfall auf der Heidingsfelder Autobahnbrücke" wie folgt:

    "Verkehrsunfall auf der Heidingsfelder Autobahnbrücke!" - Ungläubig hörte der diensttuende Beamte des Unfallkommandos am späten Samstagabend diese Meldung. Nach längerer Pause fand die Besatzung des Streifenwagens an der äußeren Mergentheimer Straße einen türkischen Staatsangehörigen, der folgendes zu Protokoll gab: Drei türkische Gastarbeiter, die in Utrecht/Holland in einer Konservenfabrik beschäftigt sind, waren am Samstagfrüh zur Heimfahrt in die Türkei gestartet. Zur Fahrt benutzten sie einen schweren amerikanischen "Plymouth" älterer Bauart.
    Über die Autobahn Aachen-Köln-Frankfurt-Würzburg wollten sie nach München, um im türkischen Konsulat vorzusprechen. Gegen 20.30 Uhr erreichten sie das Ende der Autobahn Würzburg-West, das eindeutig vorbeschildert und mit Plankenschranken gegen Weiterfahrt gesichert ist. Die Türken umfuhren die Sperre und brausten auf der noch nicht freigegebenen Neubaustrecke der Autobahn weiter.
    Ihre fahrt endete mit einem dumpfen Schlag am westlichen Widerlager der Heidingsfelder Autobahnbrücke. Wie unsere beiden Bilder zeigen, hatten die Insassen großes Glück, denn die Brücke ist noch etwa drei Meter vom Widerlager entfernt. Nur ihrer großen Geschwindigkeit und der Länge ihres Wagens haben sie es zu verdanken, daß sie mit dem Fahrzeug nicht in die Tiefe stürzten.
    Sie erlitten nur leichte Verletzungen. Der Wagen aber wurde in seinem "Innenleben" erheblich beschädigt. Er hat nur noch Schrottwert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden