altstadt (JOKE) Als willkommene Ergänzung zu den beiden Riemenschneider-Ausstellungen im Museum am Dom sowie im Mainfränkischen Museum wird bis zum 14. Mai im Bürgerspital-Weingut gezeigt, welche Wirkung der Meister im Osten Deutschlands entfaltete.
Im Zentrum der hauptsächlich von der evangelischen Erwachsenenbildungsstätte "Altenburger Akademie" Leipzig konzipierten Schau stehen Künstler, die die Riemenschneider in Thüringen und Sachsen heimisch gemacht haben. So sind zum Beispiel am Südportal der Schlosskirche in Chemnitz Figuren angebracht, die Schöpfungen des Würzburger Bildschnitzers zum Verwechseln ähnlich sehen.
Einer der bedeutendsten Schüler Riemenschneiders war Peter Breuer, welcher unter anderem in Zwickau und auf Burg Gnadstein tätig war. Leider wurden die im aktuellen zweibändigen Ausstellungskatalog veröffentlichen neuen Forschungen zum Bildhauer Franz Maidburg noch nicht berücksichtigt.
Die beigefügten didaktischen Texte lassen deutlich erkennen, an wen sie zunächst gerichtet waren - nämlich an die Bürger der DDR, die nach 40 Jahren eines antiklerikalen Regimes dringend Nachhilfe in christlicher Ikonographie benötigen.
Erfreut wird der Riemenschneider-Freund durch eine Reihe von Gips-Abgüssen des späten 19. Jahrhunderts aus dem Besitz des Mainfränkischen Museums. Sie führen Figuren vor Augen, die längst aus Würzburg abgewandert sind.
Die Ausstellung im Bürgerspital kann nur dienstags um 14 Uhr und freitags um 17 Uhr im Rahmen von Führungen besucht werden; Eintritt, inkl. ein Glas Wein, 7 Euro. Weitere Führungen können unter Tel. 3 50 34 51 vereinbart werden.