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Veitshöchheim: Rundweg "Bio-Landwirtschaft und Wildlebensräume" eröffnet

Veitshöchheim

Rundweg "Bio-Landwirtschaft und Wildlebensräume" eröffnet

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    Erinnerungsfoto an die Eröffnung des Pionier-Rundwegs "Bio-Landwirtschaft und Wildlebensräume" des Biolandwirts Johannes Römert am EU-Mittelpunkt in Gadheim (von links): Hans Fiederling, Michael Hein, Beate Hofstetter, Rico Neubert, Christina Feiler, Thomas Eberth, Hans Koppenhagen, Jürgen Götz, Andreas Hopf, Harald Blankart, Joachim Omert, Johannes Römert, Janina Herrmann, Bernhard Schwab, Teresa Öchsner, Benjamin Roos und Herbert Siedler.
    Erinnerungsfoto an die Eröffnung des Pionier-Rundwegs "Bio-Landwirtschaft und Wildlebensräume" des Biolandwirts Johannes Römert am EU-Mittelpunkt in Gadheim (von links): Hans Fiederling, Michael Hein, Beate Hofstetter, Rico Neubert, Christina Feiler, Thomas Eberth, Hans Koppenhagen, Jürgen Götz, Andreas Hopf, Harald Blankart, Joachim Omert, Johannes Römert, Janina Herrmann, Bernhard Schwab, Teresa Öchsner, Benjamin Roos und Herbert Siedler. Foto: Dieter Gürz

    Auf große Resonanz stieß am Mittwochnachmittag die Eröffnung Rundweges "Bio-Landwirtschaft und Wildlebensräume" des Gadheimer Biolandwirts Johannes Römert am EU-Mittelpunkt. Der von Römert zusammen mit den regionalen Landwirtschafts-Ämtern initierte Rundweg ist ein von der Öko-Modellregion stadt.land.wü. mit 3000 Euro gefördertes Öko-Kleinprojekt. Dieses informiert im nächsten Vierteljahr an 13 Stationen die Öffentlichkeit, was Bio-Landwirtschaft ausmacht, vom Humusaufbau über Biodiversität bis hin zur Wertschöpfung.

    Wie Biolandwirt Römert erläuterte, bewirtschaftet er seit Mitte 2016 alle seine Äcker nach den Bioland-Richtlinien ökologisch. So baut er auf 90 Hektar von ihm bewirtschafteten Feldern Luzernengras, Weizen, Dinkel, Winter- und Sommerhafer, Sojabohnen, Linsen, Lupinen und Zuckerrüben an. Außerdem gibt es Blühflächen. Dies alles wird auf den Bildtafeln des Rundweges anschaulich erläutert, ebenso was sich im Bodenleben tut, wie das Grundwasser geschützt wird, also was der Ökolandbau anders macht, damit der Verbraucher weiß, was der Unterschied ist.

    Ohne Mineraldünger und Pestizide

    Römert verwendet keinen Mineraldünger und keine Herbizide. Er nutzt die auf seinen Feldern angebaute Luzerne nach Mähen, Häckseln und Ausstreuen als natürlichen Dünger. Dies fördere den Humusaufbau, unterdrücke nachhaltig die Distel und versorge auch noch die nachfolgenden Kulturen mit Nährstoffen. Um den Verlust an Phosphat und Kali auszugleichen, bringt der Ökolandwirt neben Mist Öko-Kompost aus, der zu 80 Prozent aus der Biotonne komme. Durch den Luzernenanbau verliert Römert aber ein Fünftel seiner Ackerfläche, also 18 Hektar, die keine direkten Erträge mehr bringen.

    Der Bayerische Bioland- und LVÖ-Vorsitzende Thomas Lang sprach von einer Pionierfunktion des Rundweges. Aufgezeigt werde, dass der Ökolandbau klimaresilient ist. Wichtig sei, die Wertschöpfung in der Region zu halten. Lebensmittel müssten am Ende das kosten, was tatsächlich investiert wurde, damit auch bei den Biolandwirten was hängen bleibe.

    Verkauf auch in Supermärkten und Discountern

    Andreas Hopf, Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern mbH, verwies auf intensivste Bemühungen, dass auch hier im Landkreis Würzburg regionale Bioland-Produkte nicht nur in Hofläden, sondern vermehrt auch in Supermärkten und Discountern platziert werden. So seien demnächst bei der Edeka Nordbayern auch Römerts Produktpalette wie Mehl, Haferflocken und andere Sachen zu haben.

    Bio Landwirt Johannes Römert baut auf den 90 Hektar von ihm bewirtschafteten Feldern  Luzernengras, Weizen, Dinkel, Winter- und Sommerhafer, Sojabohnen, Linsen, Lupinen und Zuckerrüben an. Im Hintergrund ist im Feld eines von mehreren weißen Zelten zu sehen. Hier untersuchen Masterstudenten der Uni Würzburg die Lebensräume von Wildbienen.
    Bio Landwirt Johannes Römert baut auf den 90 Hektar von ihm bewirtschafteten Feldern Luzernengras, Weizen, Dinkel, Winter- und Sommerhafer, Sojabohnen, Linsen, Lupinen und Zuckerrüben an. Im Hintergrund ist im Feld eines von mehreren weißen Zelten zu sehen. Hier untersuchen Masterstudenten der Uni Würzburg die Lebensräume von Wildbienen. Foto: Dieter Gürz

    Für Landrat Thomas Eberth sind solche Informationspfade wie jetzt in Gadheim sehr wichtig, um zu erklären, was der Landwirt gerade macht und warum er es tut, was da auf den Feldern wächst und was aus diesen Produkten wird und auch was der Biolandwirt letztendlich für das ganze Ökosystem tut.

    Wie Joachim Omert, Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung Unterfranken, erläuterte, sollen nach dem bayerischen Landesprogramm BioRegio bis 2030 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden.

    Auf den Tafeln des Rundweges sind auch Wildlebensräume wie Wald, Hecken, Feldgehölze und Blühflächen beschrieben, wurde auch der Jagdpächter einbezogen. Einige Äcker von Römert liegen im Wasserschutzgebiet des Trinkwasserbrunnens der Gemeinde. Beim Öko-Landbau sei dies durch den Verzicht auf eine mineralische Stickstoffdüngung aber kein Problem.

    Auf dem Rundweg sind auf einigen Äckern auch kleine weiße Zelte zu sehen, so auch mitten in Römerts Weizenfeld. Hier untersuchen Masterstudenten der Uni Würzburg die Lebensräume von Wildbienen, die zu 66 Prozent ihre Nester im Boden anlegen.

    Der zwei Kilometer lange Rundweg ist ein von der Öko-Modellregion stadt.land.wü. gefördertes Öko-Kleinprojekt. Im nächsten Vierteljahr informieren 13 Stationen die Öffentlichkeit darüber,  was Bio-Landwirtschaft heißt, was auf den Feldern des Bio-Landwirts  Johannes Römert wächst. 
    Der zwei Kilometer lange Rundweg ist ein von der Öko-Modellregion stadt.land.wü. gefördertes Öko-Kleinprojekt. Im nächsten Vierteljahr informieren 13 Stationen die Öffentlichkeit darüber, was Bio-Landwirtschaft heißt, was auf den Feldern des Bio-Landwirts Johannes Römert wächst.  Foto: Dieter Gürz
    Dem Bayerischen Bioland- und LVÖ-Vorsitzenden Thomas Lang ist es ein Herzensanliegen, bei  der Bevölkerung das Thema Ökolandbau in das Bewusstsein zu zu rücken, da nicht bekannt sei, was diesen ausmacht, von Humusaufbau über Biodiversität bis hin am Ende zu einer gewissen Wertschöpfung.
    Dem Bayerischen Bioland- und LVÖ-Vorsitzenden Thomas Lang ist es ein Herzensanliegen, bei der Bevölkerung das Thema Ökolandbau in das Bewusstsein zu zu rücken, da nicht bekannt sei, was diesen ausmacht, von Humusaufbau über Biodiversität bis hin am Ende zu einer gewissen Wertschöpfung. Foto: Dieter Gürz
    Weil wir alle von Produkten des Landwirtes ernährt werden, war  für Landrat Thomas Eberth  die Eröffnung des Rundweges ein ganz besonderer Tag. 
    Weil wir alle von Produkten des Landwirtes ernährt werden, war für Landrat Thomas Eberth die Eröffnung des Rundweges ein ganz besonderer Tag.  Foto: Dieter Gürz
    Joachim Omert, der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung Unterfranken verwies auf Landesprogramm BioRegio.
    Joachim Omert, der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung Unterfranken verwies auf Landesprogramm BioRegio. Foto: Dieter Gürz
    Die im Kreislauf wirtschaftende BioLandwirtschaft stellte Bernhard Schwab, der stellvertrende Leiter des AfELF Karlstadt, vor. Deren positiver Effekt sei die Pflege des Bodens, als Speicher für Wasser und zur CO²-Bildung der Wurzeln.
    Die im Kreislauf wirtschaftende BioLandwirtschaft stellte Bernhard Schwab, der stellvertrende Leiter des AfELF Karlstadt, vor. Deren positiver Effekt sei die Pflege des Bodens, als Speicher für Wasser und zur CO²-Bildung der Wurzeln. Foto: Dieter Gürz
    Bürgermeister Jürgen Götz erläuterte, dass die Gemeinde Landwirten, die durch die Anlage von mindestens 1000 Quadratmeter großen Blühstreifen zur Sicherung der Artenvielfalt beitragen, einen Zuschuss gewährt. 
    Bürgermeister Jürgen Götz erläuterte, dass die Gemeinde Landwirten, die durch die Anlage von mindestens 1000 Quadratmeter großen Blühstreifen zur Sicherung der Artenvielfalt beitragen, einen Zuschuss gewährt.  Foto: Dieter Gürz
    Der Gadheimer Jagdpächter Michael Hein stellte fest, dass die Biolandbau-Vernetzung nicht nur für die Insekten, sondern auch für den Wildlebensraum des Niederwildes in der Flur eine große Rolle spiele.
    Der Gadheimer Jagdpächter Michael Hein stellte fest, dass die Biolandbau-Vernetzung nicht nur für die Insekten, sondern auch für den Wildlebensraum des Niederwildes in der Flur eine große Rolle spiele. Foto: Dieter Gürz
    Laut Benjamin Roos  vom LWG-Institut Stadtgrün und Landschaftsbau soll an dieser Stelle im Bereich des Markushofes auch noch ein Informationsschild aufgestellt werden, das auf die Bedeutung von Streuobstbäumen in der Landschaft hinweist.
    Laut Benjamin Roos vom LWG-Institut Stadtgrün und Landschaftsbau soll an dieser Stelle im Bereich des Markushofes auch noch ein Informationsschild aufgestellt werden, das auf die Bedeutung von Streuobstbäumen in der Landschaft hinweist. Foto: Dieter Gürz
    In der letzten Station des Rundweges bei der Don Bosco-Außenstelle Markushof Gadheim stellte Ausbildungsleiter Hans Koppenhagen das Berufsbildungswerk vor, mit seinen zehn Ausbildungswerkstätten, 120 jungen Menschen, davon 80 in Ausbildung und 40 in der Berufsvorbereitung, 40 Mitarbeitenden und 36 Internatsplätzen, Ausbildungshotel mit 45 Betten und sieben Veranstaltungsräumen auf einem acht Hektar großen Gelände.
    In der letzten Station des Rundweges bei der Don Bosco-Außenstelle Markushof Gadheim stellte Ausbildungsleiter Hans Koppenhagen das Berufsbildungswerk vor, mit seinen zehn Ausbildungswerkstätten, 120 jungen Menschen, davon 80 in Ausbildung und 40 in der Berufsvorbereitung, 40 Mitarbeitenden und 36 Internatsplätzen, Ausbildungshotel mit 45 Betten und sieben Veranstaltungsräumen auf einem acht Hektar großen Gelände. Foto: Dieter Gürz
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