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's Käuzle: Kaffee kochen mit 180 Sachen

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's Käuzle: Kaffee kochen mit 180 Sachen

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    's Käuzle: Kaffee kochen mit 180 Sachen
    's Käuzle: Kaffee kochen mit 180 Sachen Foto: Käuzle

    Der Zigarettenanzünder im Auto - mittlerweile gilt er als ebenso kurioses Überbleibsel einer vergangenen Epoche wie der Röhrenfernseher oder das Wählscheibentelefon. Das Teil scheint so wenig nachgefragt zu sein, dass Autohersteller es mittlerweile nur noch gegen Aufpreis anbieten. Offenbar ist nur noch wenigen Fahrern daran gelegen, das Innere ihres Wagens in eine undurchsichtige Qualmhölle zu verwandeln, in der die Feuerwehr einen Grundkurs für Atemschutzgeräteträger abhalten könnte.

    Trotzdem sollte man den Zigarettenanzünder nicht vorschnell aufgeben, denn die ihn betreibende 12-Volt-Steckdose kann für allerlei nützliches Zubehör verwendet werden. Angeboten werden beispielsweise kleine Ventilatoren, Leselampen, Sirenen oder, halten Sie sich fest, Wasserkocher und Kaffeemaschinen. Da diese Gerätschaften aber ziemliche Energiefresser sind, könnten die Autofahrer in Versuchung geraten, sie während der Fahrt zu betreiben, damit sie nicht die Autobatterie leer zutzeln.

    Soundgeneratoren für Kleinwagenfahrer

    Bei 180 Sachen auf der linken Spur mal schön den fair gehandelten Hochlandkaffee aufbrühen - das ist doch der Stoff, aus dem die Polizeiberichte sind. Und wenn man sein Fahrzeug ausgerechnet im Feierabendverkehr bei Sturmböen und Regen mit dem Staubsauger behandeln möchte, dann sollte vielleicht auch in diesem Fall lieber der Beifahrer tätig werden. Immerhin habe ich bisher noch kein Dampfbügeleisen oder eine Waschmaschine gefunden, die mit dem 12-Volt-Anschluss betrieben werden können und die zeitraubende Autofahrt einer sinnvollen Zweitnutzung zugänglich machen würden.

    Aber nicht nur Haushaltszubehör wird fürs Auto angeboten. Kurios wird es bei den verschiedenen Beschallungssystemen. Zum Beispiel gibt es einen Motorsoundgenerator, der dem Kleinwagenfahrer mit wüst orgelndem Dröhnen vorgaukelt, er lenke ein hochmotorisiertes Rennauto.

    Da denke ich doch lieber an meine Mitfahrgelegenheit aus Studentenzeiten zurück, die ihrem ältlichen, mit bescheidener Motorleistung ausgestatteten Automobil auf höchst eigenwillige Weise zu größerer klanglicher Durchschlagskraft verhalf. Sobald das Wägelchen beim Anstieg Richtung Spessart seinen Vortrieb einzubüßen begann, half die Fahrerin mit einem verträumten "Brumm, Brumm, Brumm!" nach. Man hatte stets den Eindruck, das Wägelchen fühle sich durch die Unterstützung seiner Besitzerin angespornt und ziehe tatsächlich wieder ein wenig an. Ich bezweifle, dass es auf ein modernes Soundsystem ebenso bereitwillig reagiert hätte.

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