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ROTTENDORF: s.Oliver hat eigenen Kindergarten

ROTTENDORF

s.Oliver hat eigenen Kindergarten

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    Einen betriebseigenen Kindergarten – das gibt es nach Angaben der Arbeiterwohlfahrt in Unterfranken recht selten. Zwar würden Unternehmen häufig Plätze in kommunalen Kindergärten buchen. Doch eigene Kinderhäuser scheiterten häufig am zu großen Aufwand und gesetzlichen Hürden.

    Und so war auch der Weg von s.Oliver zum Mini Club mit seinen zwölf Plätzen ein steiniger.   „Schon im Jahr 2000 wollten wir das Kinderhaus ins Leben rufen“, sagt Personalleiter Reinhold Werthmann. Doch das sei an den damaligen Gesetzen gescheitert. Das Projekt sei nicht ansatzweise wirtschaftlich gewesen.

    Auch der Versuch, die Kinder der s.Oliver-Mitarbeiter in Rottendorfer Einrichtungen unterzubringen, scheiterte. Nach Angaben von Bürgermeister Rainer Fuchs waren schon alle Plätze belegt.

    Dann wurde vor zwei Jahren das Bündnis für Familie und Beruf mit Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik gegründet. Es sollte sich im Interesse der Firmen um eine gute Kinderbetreuung kümmern. Damit Familie und Beruf bei den Mitarbeitern besser vereinbar gemacht würden.

    Das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) erwies sich als Hindernis. Doch es wurde ein Träger für den Mini Club gefunden – das Bayerische Rote Kreuz. So konnten einige kritische Genehmigungsverfahren gemeistert werden, so Werthmann. Nach acht Jahren Kampf ums Kinderhaus habe sich die Bauzeit von zwei Monaten als nahezu winzig ausgenommen.

    Landrat Eberhard Nuß ist die Hälfte des langen Weges bis zur Eröffnung – insgesamt vier Jahre – mitgegangen, wie er bei seiner Eröffnungsrede sagte: „Es ist richtig und sinnvoll, an diesem Standort einen Kindergarten einzurichten.“ Rottendorfs Bürgermeister Fuchs sah gewährleistet, dass nun die bei s.Oliver arbeitenden Eltern, speziell die Mütter nahe bei ihren Kindern sind. Eine gute Rückkehr ins Berufsleben.

    Der s.Oliver Mini Club ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr geöffnet, das ganze Jahr hindurch. Den Kindern werden laut Leiterin Petra Hauck Sprachentwicklung und mathematische Bildung vermittelt. Der pädagogische Ansatz beinhalte Waldorf-Elemente, Konzepte von Emmi Pikler und das Sprachtrainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“.

    Übrigens profitiert s.Oliver nicht nur davon, dass weniger Mitarbeiterinnen ausfallen, weil sie ihren Nachwuchs betreuen müssen. Es hat auch einen Imagegewinn, teilt Thomas steinhart von der Geschäftsführung mit. „Wir wollen uns als familienfreundliches Unternehmen darstellen.“ Junge Familien sollten für die Firma gewonnen, gebunden und so gehalten werden. Derzeit besuchen erst drei Kinder das neue Kinderhaus. Die Zahl wird aber sicher bald steigen.

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