Einen weiteren Schritt vorangekommen ist der Schulverband Bergtheim im Hinblick auf die Sanierung und Erweiterung des Grundschulgebäudes in Erbshausen-Sulzwiesen um vier Klassenzimmer mit Nebenräumen und Platz für die Mittagsbetreuung. Das VgV-Verfahren (Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge) ist nun im Bayerischen Staatsanzeiger veröffentlicht.
Der Schulverband mit den Mitgliedsgemeinden aus Bergtheim, Hausen und Oberpleichfeld rechnet für die Sanierung und Erweiterung mit Gesamtkosten von 6,5 Millionen Euro brutto. "Ich hoffe, dass wir bald gute Bewerbungen von Architekten bekommen und bis Ende des Jahres den Förderbescheid der Regierung von Unterfranken in den Händen halten", informierte Vorsitzender Konrad Schlier die Verbandsräte.
Ziel ist Einzug 2028
Er möchte gern im Januar 2025 "den Architekten mit der Fortführung der Planungen beauftragen". Rektorin Stephanie Kordmann und das Lehrerkollegium würden das für bestimmte Fördermittel benötigte pädagogische Konzept erstellen. Der Grundschulverband rechnet damit, 2026 konkret mit den Baumaßnahmen beginnen und zum Schuljahresbeginn 2028 einziehen zu können.
Somit könne "zu diesem Zeitpunkt das Schulhaus in Hausen wieder deaktiviert werden". Weil die zwei Schulgebäude des Grundschulverbands in Bergtheim und Erbshausen-Sulzwiesen für die aktuell 15 und künftig wohl 16 Schulklassen nicht ausreichen, wird zurzeit die ehemalige Schule in Hausen als dritter Standort genutzt.
Für die künftige Nachmittagsbetreuung hat der Schulverband Bergtheim eine Entscheidung getroffen. Das Verbandsgremium beschloss, die Trägerschaft zum Schuljahresbeginn 2025/26 komplett an die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Bezirksverband Unterfranken abzugeben. Das ist eine grundlegende Veränderung. Seit 16 Jahren unterhält der Schulverband eine Mittagsbetreuung an der Grundschule in Bergtheim. Sie wird zurzeit von 105 der gegenwärtig 329 Schulkinder besucht. Darüber hinaus bieten die drei Kindertagesstätten der Gemeinde Hausen insgesamt weitere 45 Plätze für die Mittagsbetreuung der Grundschulkinder an.
Angesichts der starken Nachfrage, der beschlossenen Umstellung auf das System der offenen Ganztagsschule und des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung der Kinder ab August 2026 rechnet der Schulverband damit, dass künftig weiterhin rund 150 Kinder eine Nachmittagsbetreuung beanspruchen werden. Für die Mittagsbetreuung sind Kurz- und Langgruppen vorgesehen.
AWO hat das Rennen gemacht
Die AWO hatte Anfang Oktober bei der Vorstellung von vier potenziellen Bewerbern den besten Eindruck auf die Verbandsräte gemacht. Insbesondere die Größe des Wohlfahrtsverbands mit ihrer Kapazität an Personal, die nachvollziehbar versicherte Zuverlässigkeit sowie Rücksprachen bei den Referenzen hatten die Verwaltung und den Schulverbandsvorsitzenden Schlier bewogen, für die Trägerschaft der Mittagsbetreuung ab dem kommenden Schuljahr die AWO zu empfehlen. Der Verbandsrat stimmte dieser Empfehlung einhellig zu.
In der Oktobersitzung des Schulverbands Bergtheim hatte Lisa Schwarz von der AWO den "großen Verband und attraktiven Arbeitgeber", das ganzheitliche Konzept, die Organisation und Pädagogik der Mittagsbetreuung vorgestellt. Eine Ferienbetreuung sei möglich und "dazu buchbar". "Wir nehmen Ihnen die aufwändige und zeitraubende Organisations-und Verwaltungsarbeit ab", hatte die Referentin für den Bereich Schulkindbetreuung zugesichert.
Bürgermeister Schlier wird nun dem derzeitigen Personal der Mittagsbetreuung zum Ende des Schuljahres betriebsbedingte Kündigungen aussprechen. Er gehe jedoch davon aus, dass die AWO als nachfolgender Träger "Gespräche mit dem jetzigen Personal führen und einen Großteil der wertvollen und versierten acht Mitarbeitenden übernehmen wird".