Für Teile der örtlichen Wasserversorgung, Kanalisation und Ortsstraßen der Gemeinde Greußenheim besteht längst deutlicher Sanierungsbedarf. Die im Jahr 2021 beantragte Möglichkeit durch die als RZWas-Förderung bezeichneten "Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben" durch das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie der parallelen RZStra-Förderung (Zuwendungen zu Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger) bringt bezüglich der Finanzierung für die Gemeinde eine merkliche Entlastung mit sich. Die Geltungsdauer der Förderprogramme endet jedoch am 31. Dezember.
Die notwendige Meldung der in Priorisierungsgruppen untergliederten sanierungsbedürftigen Ortsstraßen verabschiedete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Die daraus erwarteten Zuwendungsbescheide gelten für die Dauer von vier Jahren. Eine Verlängerung ist nicht möglich. Ab Erhalt des erhofften Zuwendungsbescheids müssen die Baumaßnahmen somit voraussichtlich bis zum Jahresende 2028 abgeschlossen und schlussgerechnet sein.
Sanierung von Teilen der Wasserversorgung
Wegen zeitlich befristeter Fördermittelbescheide waren die Finanzmittel der Gemeinde Greußenheim in den letzten Jahren vorrangig in Investitionen zur Generalsanierung und Erweiterung der Geisberghalle, die Erweiterung des Kinderhauses sowie in den noch laufenden Neubau des "Haus der Begegnung" gebunden. Darin integriert sein werden unter anderem Räume zur Erfüllung des ab 2026 geltenden gesetzlichen Anspruchs zur Mittags- und Ganztagesbetreuung.
Als nächste Herausforderung stehen nun die notwendigen Sanierungen von Teilen der örtlichen Wasserversorgung, Kanalisation und Ortsstraßen an. Betroffen sein werden hierbei die Birkenfelder Straße, Friedhofstraße, Malteserstraße, Teile der Friedenstraße, Brunnengasse, Kiesgasse, Pfarrgasse, Teile der Würzburger Straße sowie die Spessartstraße.
Investitionen sind komplett umlagefähig
Die durch das Ingenieur-Büro ARZ ermittelten Kostenschätzungen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung gehen von Gesamtkosten von etwa 1,011 Millionen Euro aus. Für die Kanalsanierung entstehen voraussichtliche Kosten von 988.000 Euro. Die Kostenschätzung für die Straßensanierung geht von einem Investitionsvolumen von 1.985.210 Euro aus. Parallel zu den Kostenschätzungen der einzelnen Bereiche ermittelte das Büro auch die möglichen Fördersummen aus dem RZWas-Programm, das indirekt den Bürgern zugutekommt. So reduziert sich der Gemeindeanteil für die Wasserversorgung auf 712.200 Euro und die Kanalsanierung auf rund 515.600 Euro.
Entscheidend für die Bevölkerung und unmittelbaren Anlieger der jeweiligen Straßen ist dies deshalb, da die Investitionen komplett umlagefähig sind, wie Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim, BmG) auf Nachfrage der Redaktion bestätigte. Ohne einer noch offenen Entscheidung des Gemeinderates vorgreifen zu wollen, geht Kuhn diesem Zusammenhang von einer kombinierten Refinanzierung aus. "Es wird wohl ein Teil der Kosten auf die Gebühren für Trink- und Abwasser umgelegt und ein anderer Teil über Ergänzungsbescheide an die Grundstückseigentümer verrechnet", prognostiziert Kuhn.
Durch das Wasserwirtschaftsamt wurde der Gemeinde eine Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen empfohlen. Dieser Empfehlung folgend, unterbreitete das Ingenieur-Büro dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung eine zweigeteilte Priorisierungsliste. So soll sich die vorrangige Priorisierung 1 auf die Birkenfelder Straße, Friedhofstraße, Malteserstraße und eine Teilstrecke der Friedenstraße beziehten. Die Priorisierung 2 betrifft die Brunnengasse, Kiesgasse, Pfarrgasse, eine Teilstrecke der Würzburger Straße sowie die Spessartstraße. In der Beschlussfassung erteilte das Gremium einstimmig die Beauftragung an das Ingenieur-Büro zur Durchführung der Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen gemäß der vorgestellten Planung.