Gleich an drei Abenden feierte das Theater am Neunerplatz sein 25-jähriges Bestehen. Dass die Mehrfachfeier, zu der das Leitungsteam Sven Höhnke und Wolfgang Salomon geladen hatte, durchaus angebracht war, zeigte die jeweils große Resonanz. Das Theater, vor einem Vierteljahrhundert von Thomas Heinemann im alten Pfarrsaal von Heilig Kreuz gegründet, hat viele Freunde, Förderer und vor allem ehemalige Aktivisten und Schauspieler, die beim Jubiläum vorbeischauten und sich an die Wurzeln ihrer Bühnenarbeit erinnerten.
Der prominenteste des „Kreativpools vom Neunerplatz“ (Salomon), Pelzig-Erfinder Frank-Markus Barwasser musste aus Termingründen passen. Doch genügend Bühnen- und Filmprominenz fand an den Ort der Lehrjahre zurück. Tobias Oertel, der einst am „Neunerplatz“ den Kaiser „Pu Ding“ bewachte, kennen Fernsehzuschauer unter anderem vom „Tatort“, „Die Sturmflut“ oder Heinemanns Erwin-Pelzig-Film „Vorne ist verdammt weit weg“. An Oertels Seite: Seine Freundin, die Schauspielerin Pegah Ferydoni („Türkisch für Anfänger“, „Zweiohrküken“).
Die Gelegenheit zur Erinnerung nutzte auch der Martin Eschenbach. Im Neunerplatz-Theater entdeckte der Würzburger die Liebe zur Schauspielerei. Später stand er unter anderem bei „Der Seewolf“ vor der Kamera. Derzeit arbeitet er am Landestheater Tübingen.
Dass sich rein räumlich „am Neunerplatz“ nicht viel geändert hat, stellte Michel Morales fest, der 1988 Thomas Heinemann als Beleuchter zur Seite stand. Morales ist Filmproduzent, dessen Firma 2001 mit dem Kurzfilm „Que Sierro“ sogar einen Oscar abräumte.
Kurze Filmsequenzen erinnerte das Publikum an die zahl- wie erfolgreichen Kinder- und Erwachsenentheater-Stücke aus 25-Theaterjahren. Als „Hausmeister des Universums“ moderierte der Kabarettist Josef Pretterer die Erinnerungsrevue, bei der Live-Auftritte nicht fehlen durften. Diese steuerten bekannte Neunerplatz-Aktivisten wie Wolfgang Salomon, Heike Mix, Birgit Süß und Britta Schramm bei – bevor bei Brezen in „9er“-Form angestoßen wurde.
Zu den Jubiläumsgästen zählten auch Freunde der Schauspielkunst aus dem Rathaus wie Bürgermeister Adolf Bauer, Stadtbaurat Christian Baumgart, Kulturreferent Muchtar Al Ghusain und der frühere Sozial- und Jugendreferent Peter Motsch: Dieser hatte vor 25 Jahren den Wandel vom alten Pfarrsaal zur Theaterbühne maßgeblich eingefädelt.