Der vergangene Montagabend war ein großer Tag in der Geschichte der Waldkapelle. Bei Spätsommerwetter hatte sich der Stiftungsrat der Scheller-Stiftung im Rothweg versammelt, um eine von der Würzburger Kunstschmiede Schrepfer gestaltete und vom Niedernberger Kunstguss-Team Grundhöfer gegossene Bronzetafel zu enthüllen. Das „Monument für die Ewigkeit“, wie Metallgestalter Erik Hofmann sein Werk nennt, erinnert an die 100-jährige Geschichte der am 22. April 1912 eingeweihten Jubilarin. Den Ehrentag des Oratoriums, also einer Gebetsstätte, hat Bischof Friedhelm Hofmann genau 100 Jahre später, am 22. April dieses Jahres, mit einem Pontifikalgottesdienst feierlich begangen.
Die wesentlichen Stationen in der Geschichte der spirituellen Sommerfrische stellte Stiftungsratsvorsitzender Professor Dieter Salch vor, der sich intensiv mit der Vergangenheit des Kleinods im Steinbachtal beschäftigt hat. Zufrieden mit der Gedenktafel zeigte sich Weihbischof Ulrich Boom. Der Dompropst ging in seinem spirituellen Impuls auf das besondere Profil Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, des Johannes vom Kreuz und der „starken Frau“ Teresa von Avila ein – die Reformerin des Karmelitenordens habe selbstbewusst und konsequent den Mächtigen in Kirche und Welt die Stirn geboten. Die drei Patrone der Waldkapelle seien so auch heute noch Vorbilder im Glauben.
Voll des Lobes über die Gedenktafel waren gleichfalls Pater Walter Kirchmann, der Pfarrer von St. Bruno und St. Burkard, der aus dem Stiftungsrat ausscheidende Bürgermeister Adolf Bauer, Albrecht Siedler, Bauers Nachfolger als Leiter der Bischöflichen Finanzkammer, und Monika Spindler-Krenn.
Bereits im nächsten Jahr sollen noch mehr Besucher in der Waldkapelle geistlich einkehren, denn ab 2013 werden die Maiandachten der Pfarrei St. Bruno in der Waldkapelle stattfinden. Beste Aussichten für die alte und doch junge spirituelle Sommerfrische im Steinbachtal.