Die Interessengemeinschaft Schlepperfreunde Hettstadt feierten 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum gab es zahlreiche alte landwirtschaftliche Geräte und Dieselrösser zu sehen. Rund 250 Besucher kamen laut Pressemitteilung zum Tag der offenen Museumstür.
Echte Raritäten
Ins Auge stach besonders der alte Zirkuswagen. Die Restauration und Umbau zum Jugendstil-Kaffee kostete Jochen Klos unzählige Stunden.
Daneben lief mit einem satten und dumpfen Klang ein Pampa Bulldog, ein Lanz Lizenzbau aus Argentinien mit einem 10,3 Liter Einzylinderglühkopfmotor und 55 PS.
Das Logo der Schlepperfreunde ziert ein Fendt Dieselross aus den 50er Jahren, es spiegelt auch die Leidenschaft der Mitglieder zu Fendt Traktoren. Angefangen vom kleinsten Dieselross mit 12 PS von 1955 bis hin zum Flaggschiff der Firma Fendt ein Favorit 3 mit 55 PS von 1964 reihten sich unterschiedliche Typen aneinander.
Natürlich gab es auch die legendären Traktoren von Lanz, Hanomag und Kramer zu sehen. Ein Lanz D1616 von 1955 mit einem angehängten Leiterwagen mit hölzernen Jauchefass und einer stilechten Handjauchepumpe lies die ältere Generation schmunzeln.
Mit kräftigen Kurbelschwung erweckte Martin Richter den Deutz-Motor seiner selbstfahrenden Bandsäge von 1949 zum Leben. Mit lautem Gepolter setzte sich der liegende Einzylindermotor mit Verdampferkühlung in Bewegung und lies die Betrachter die harte Arbeit des Brennholzsägers der 40er Jahre erahnen.
Oldtimer-Modelltraktoren
Wesentlich ruhiger ging es beim Kindergrogramm zu. Hier konnten die Kleinen auf verschiedenste alte Schraubstöcke Walnüsse knacken oder mit einer 100 Jahre alten Seildrehmaschine ihr eigenes Hüpfseil anfertigen. Auch ein fränkischer Modellbauernhof im Maßstab 1:32 und zahlreiche Oldtimer-Modelltraktoren sowie die Fotoausstellung mit Bildern aus Höchberg und Hettstadt von Ochsengespannen und Dreschbulldogs fanden großen Anklang.
„Dieses Fest bringt den Kerngedanke unserer Interessengemeinschaft zum Ausdruck!“ schwärmt Heribert Richter, der die Schlepperfreunde 1997 in Höchberg mit gründetet und seitdem Vorsitzender der mittlerweile 16 Mitglieder ist.
Damals nannten sie sich Schlepperfreunde Markt Höchberg 1997, heute Schlepperfreunde Hettstadt 1997, was aber an dem Grundgedanken die alte Landtechnik bis 1965 zu erhalten nichts geändert hat. Auch das 2000 eröffnete kleine landwirtschaftliche Museum im Hinteren Steinbachtal zog nach Hettstadt um.
Geschichtliche Zeugnisse
In der Scheune findet man rund 50 Exponate vom hölzernen Pferdepflug über Getreidemähbinder bis hin zur Dreschmaschine, alles was in der Landwirtschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Alltag gehörte.