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WÜRZBURG: Schönheitsoperation für Bus-Saurier

WÜRZBURG

Schönheitsoperation für Bus-Saurier

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    „Er ist mir ans Herz gewachsen“, erzählt der inzwischen 31-jährige Christian Gimmler. Mehr als 600 000 Kilometer fuhr der Gelenkbus seit August 1981 durch Würzburg. Seine Robustheit und Genügsamkeit sowie der Fahrkomfort bescherten KOM 546 eine überdurchschnittliche lange Einsatzdauer bei der Würzburger Straßenbahn (WSB). Im September 2000 durfte er sogar an der Fahrzeugparade anlässlich „165 Jahre Nahverkehr in Fürth“ teilnehmen. Im Sommer 2001 musste der Bus aber den modernen Niederflurwagen Platz machen.

    Ein Busunternehmer aus der Rhön erwarb das Stück und setzte es noch fünf Jahre im Schülerverkehr ein. Schließlich wurde er wegen eines neueren Fahrzeugs aufs Abstellgleis geschoben und an einen Nutzfahrzeugexporteur verkauft. „Der Bus wäre in Kürze nach Afrika verschifft worden“, sagt Christian Gimmler. Die IG Verkehrsgeschichte beschloss: „KOM 546 muss wieder nach Würzburg.“ Im Februar erwarb ihn die Gruppe und holte das fahrbereite Stück ÖPNV-Geschichte wieder in seine Heimat.

    Der Gelenkbus vom Typ „Mercedes-Benz O 305 G“ ist ein Vertreter der in den 60er Jahren aufgekommenen Standardbusse. Diese Fahrzeuge wurden von den großen Herstellern nach einem Einheitsentwurf produziert und waren in den 70er und 80er Jahren die „typischen Linienbusse“, informiert Gimmler. Mittlerweile sind sie nur noch selten im Straßenbild zu finden. „Außer unserem Bus gibt es in Unterfranken nur noch zwei Stück, deutschlandweit werden nur drei gleiche Fahrzeuge museal erhalten.“ Das Besondere an KOM 546 sei, dass er sich noch in nahezu unverändertem Originalzustand befinde. Trotzdem sucht die IG Verkehrsgeschichte zur Komplettierung ihrer Sammlung noch verschiedene Kleinteile wie Entwerter oder Geldwechsler sowie technische Unterlagen. Wer am Erhalt dieses Stücks Würzburger Stadtgeschichte mitarbeiten will, kann sich an Christian Gimmler unter Tel. (01 74) 5 44 85 65 (abends) oder per E-Mail unter omnibusverein@web.de melden. Die zehn Mitglieder der IG treffen sich regelmäßig.

    Zur Zeit steht der Gelenkbus für einige Monate im Raum Bad Kissingen und wird hergerichtet. Die IG bringt ihn danach wieder nach Würzburg und zeigt ihn dann zu besonderen Anlässen der Öffentlichkeit.

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