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Schöpfer der Dompassage und des Dallenbergbades

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Schöpfer der Dompassage und des Dallenbergbades

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    würzburg (wolf) Hermann Schönewolf, Architekt des Dallenbergbades, von 25 Kupsch-Filialen und zahlreichen weiteren Zweckbauten in der Region, darunter das CVJM-Haus und die Evangelische Studentengemeinde, wird heute 80 Jahre alt.

    Der Mann ist wieselflink. Wie kann man in so einem Alter nur derart behände sein? Er kümmert sich immer noch um ein paar Häuser. Der große Garten ist zu versorgen. Die Kinder und Enkel machen Freude. Und das Hirn ruht nicht. Er hat für Hermann Kupsch die Dom-Passage entworfen: Neben dem Lebensmittelladen neun weitere kleinere Läden, ein Café, ein Brunnen, zum Himmel offen, ohne Dach. Wie die Passage heute aussieht, gefällt ihm nicht. Ob es seine Architekten-Ehre ist, sein Sinn für Schönheit, vielleicht Eitelkeit - etwas drängt den alten Mann, der niemandem mehr etwas beweisen muss, dass er schöner, lichter, einladender plante.

    Er sagt, er wollte nie etwas anderes werden als Architekt, das Gen liege in der Familie. Sein Vater war Architekt in Jessen/Sachsen-Anhalt. Papa Schönewolfs Büro und Bauplätze waren seine Spielplätze. Als ganz junger Mann, berichtet er, gewann er Preise bei Wettbewerben. Er wurde für ein Jahr vom Militär zurückgestellt, um während seines Studiums an Entwürfen für das Bauen nach dem Krieg mitzuarbeiten.

    Nach dem Krieg arbeitete er als Architekt in Hildesheim und Augsburg. Der junge Mann wollte auswandern. Das Visum für Venezuela hatte er schon in der Tasche, als Post von der Stadt Würzburg kam. Schönewolf hat sich beim Planungsamt beworben, dort wollte man ihn haben - 1950 kam er nach Würzburg. 1952 heiratete ihn seine Frau Ilse, eine Lehrerin, die mit ihm aus Augsburg gekommen war. Bis 1954 blieb er im Stadtplanungsamt, dann machte er sich selbstständig.

    An nichts entzünden sich die Gemüter in Würzburg so sehr wie an der Architektur. Hat auch er Ärger bekommen? "Nie", sagt er, "ich habe mich immer um den Kompromiss bemüht." Das entspricht wohl seinem Wesen. "Er hat sich immer bemüht, es nicht krass und knallhart zu machen", sagt Ilse Schönewolf, "so dass es auch angenommen werden konnte." Mit entschiedener, kompromissloser Architektur, etwa am Kiliansplatz, kann er nichts anfangen.

    1984 hat er sein Büro seinen Mitarbeitern übergeben. In den 30 Jahren ist eine große Zahl von Bauten zusammengekommen. Schönewolfs Tatendrang war damit nicht gestillt. Der Mann, ein tiefgläubiger Protestant, engagierte sich auf verschiedensten Ebenen in seiner Kirche, unter anderem als Mitglied des Hauptausschusses des Dekanats, und in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Was hat ihn getrieben? Ilse Schönewolf versucht zu erklären: "Er war immer offen und bereit, dem Menschen zu helfen, der vor ihm stand."

    Er sagt: "Dankbarem Herzen blicke ich zurück auf ein erfülltes Leben." In seiner Familie und seinem Beruf habe er "Segen, sein Führen und Geleiten erfahren dürfen".

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