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Schrott darf nur Elektro sein

Landkreis Würzburg

Schrott darf nur Elektro sein

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    GREUSSENHEIM (GÖR) Längere Öffnungszeiten, mehr Personal, Container für alle möglichen Wertstoffe - dies soll der Greußenheimer Wertstoffhof laut dem Kommunalunternehmen (KU) bekommen. Der Haken: Bis zur Umstellung, die spätestens 2008 erfolgt, wird der Hof weiter nur eingeschränkt nutzbar sein. Wie es in Greußenheim weitergeht, erklärte Dr. Alexander Schraml, Vorstand des KU, auf einer Gemeinderatssitzung in Greußenheim.

    Vorausgegangen war die Forderung einiger Gemeinderäte, den Vertrag mit dem KU zu kündigen und den Wertstoffhof selbst zu nutzen. Denn während die Gemeinde auf der Suche nach Lagerflächen ist, wird der Hof momentan nur als Sammelstelle für Elektroschrott genutzt. Andere Materialien wie Bauschutt werden nicht angenommen.

    "System übergestülpt"

    Schuld an der Notlösung ist laut Schraml das neue Elektroschrott-Gesetz: "Aus heiterem Himmel wurde uns das System übergestülpt." Die vorgeschriebene Trennung des Schrotts hätte eine doppelte Besetzung der Wertstoffhöfe erfordert. Als Alternative habe man sich für eine Übergangslösung entschieden: Acht Sammelstellen im Landkreis sind auf Elektroschrott spezialisiert. Auch Greußenheim ist darunter, die Gemeinde hat einen gut ausgestatteten Wertstoffhof.

    "Für uns ist dies jedoch nur eine Übergangslösung", so Schraml. Langfristig soll der örtliche Wertstoffhof eine wichtige Rolle spielen: Während die Höfe im Landkreis in den nächsten zwei Jahren von 37 auf rund zehn reduziert werden könnten, soll das Angebot in Greußenheim ausgebaut werden: "Wir wollen einheitliche Öffnungszeiten bis in den Samstagnachmittag hinein." Vor allem für Bürger aus Üttingen und Remlingen soll der Greußenheimer Wertstoffhof dann Anlaufstelle sein.

    Die Gemeinderäte standen dem Konzept des KU mit gemischten Gefühlen gegenüber: Sie forderten, schnell wieder Abgabemöglichkeiten für Sperrgut und Bauschutt in Greußenheim zu schaffen, befürchteten aber Nachteile, wenn der örtliche Wertstoffhof als Sammelstelle für die Nachbargemeinden dient.

    Mülltourismus befürchtet

    "Es könnte dann ein enormer Verkehr hierher gezogen werden", so Dieter Sendelbach. Dieser "Mülltourismus", würde die Bürger mehr Geld kosten. Gemeinderat Raimund Fischer bezeichnete die Diskussion als "schizophren": "Wir fordern, dass alle Wertstoffe bei uns abgeliefert werden können, gleichzeitig wollen wir unseren Wertstoffhof dicht machen."

    Der Forderung, möglichst schnell wieder mehr Wertstoffsorten anzunehmen, erteilte Schraml eine Absage. "So wie es ist, müssen wir es vorerst lassen." Allerdings könne man die Übergangszeit verkürzen, wenn es bald zu Gesprächen mit den Nachbargemeinden komme.

    Befürchtungen, dass besonders für ältere Leute Wege zum Wertstoffhof zu lang werden, teilt Schraml nicht. "Der Opa mit dem Handwerkskarren wird immer angesprochen, er kann aber nicht der Maßstab sein."

    Insgesamt werde das neue Konzept die Qualität für den Bürger verbessern: Wertstoffe, die im Haushalt regelmäßig anfallen, sollen abgeholt werden. Einheitliche und erweiterte Öffnungszeiten würden den Besuch der Wertstoffhöfe vereinfachen.

    "Wir wollen System reinbringen und nicht Geld sparen", so Schraml. Mit der Entscheidung, welche Wertstoffhöfe erhalten bleiben, rechnet er im Herbst. "Ich bin zuversichtlich, dass dann die Gemeinde ihren Wertstoffhof behalten wird und wir nach einer Durststrecke große Vorteile haben", sagte Bürgermeister Bruno Scheiner.

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