Woher kommt eigentlich das Trinkwasser und was wird Tag für Tag dafür getan, dass dieses wichtige Lebensmittel direkt in jedes Haus geliefert werden kann? Um diesen Fragen nachzugehen, machten sich anlässlich des Weltwassertages 24 Schülerinnen und Schüler einer 6. Klasse des Matthias-Grünewald-Gymnasiums zusammen mit ihrer Lehrerin Barbara Wiesmann auf den Weg zu den Bahnhofsquellen und ins Wasserwerk Bahnhofstraße.
Mitten in Würzburg, unmittelbar am Bahnhof, befindet sich die erste und älteste Trinkwasserversorgungsanlage der Stadt. Die Quelle wurde mit Errichtung der Stadtmauer 1668 gefasst. Ab 1733 wurde das Trinkwasser über Leitungen, die durch Balthasar Neumann geplant worden waren, in der Stadt verteilt. Noch heute können bis zu einem Viertel der Würzburger Bevölkerung über diese Quelle mit Trinkwasser versorgt werden. Die Schüler nahmen nicht nur die Quellfassung der Bahnhofsquelle mit dem Wasserwerk in Augenschein, sondern führten auch selbst Messungen von Temperatur und Leitfähigkeit an dem Wasser aus. Alfred Lanfervoss, Abteilungsleiter Wassergewinnung bei der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV), erklärte den Schülern die Zusammenhänge:
Entspringt aus größeren Tiefen
Das Wasser der Bahnhofsquelle sprudelt das gesamte Jahr über mit fast konstanter Temperatur von 12,5 Grad aus der Quelle. Eine konstante Temperatur lässt den Schluss zu, dass dieses Wasser gut geschützt ist und aus größeren Tiefen entspringt. Ein besonders heißer Sommer, wie im Jahr 2018, erwärmt den Boden in den ersten Metern, und diese Temperaturerhöhungen führten zu einer leichten Erwärmung des Trinkwassers in den Rohrleitungen. Mit der gemessenen Leitfähigkeit im Trinkwasser kann eine Aussage darüber getroffen werden, wie viele gelöste Mineralstoffe sich im Wasser befinden. Eine kontinuierliche Messung des Trinkwassers wird durchgeführt, um eventuelle Veränderungen der Wasserqualität frühzeitig zu erkennen. Das Trinkwasser in Würzburg hat eine hohe Leitfähigkeit, da das Niederschlagswasser in der Region im Muschelkalk versickert. Es löst auf dem Weg zur Quelle viele Mineralstoffe, wie Calcium und Magnesium, die zur Erhöhung der Leitfähigkeit beitragen.
Besuch im Wasserwerk
Im Wasserwerk in der Bahnhofstraße konnten sich die Schüler dann in Bild von der vorsorglich installierten Aufbereitungsanlage mit Membran- und Aktivkohlefiltration machen. Das Wasser der Bahnhofsquelle verfügt bereits als Rohwasser über Trinkwasserqualität.
Zum Abschluss des Besuches erhielten die Schüler von TWV-Mitarbeiterin Lena Priesemann Wasserschutzbrot und Trinkwasser direkt aus dem Wasserwerk. Das Wasserschutzbrot ist ein gemeinsames Projekt von Wasserversorgern, Landwirten, Müllern und Bäckern der Region, das im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz vor einigen Jahren initiiert wurde. Bei dem Projekt geht es maßgeblich um die Verknüpfung von grundwasserschonender Landwirtschaft und regionaler Wertschöpfung.
Von: Cornelia Wagner, Pressestelle, Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV)

