Seit einigen Jahren lobt die Bayerische Sportschützenjugend (BSSJ) den Nachwuchsgewinnungspreis aus. Hier können sich Jungendgruppen der Bayerischen Schützenvereine bewerben. Bei der Auswahl des Siegers wird die Jugendarbeit während der letzten drei Jahre betrachtet. Öffentlichkeitsarbeit, Kooperation mit anderen Jugendgruppen und Organisationen und überfachliche Jugendarbeit kommen dabei genauso in die Wertung wie die Anzahl der Jugendlichen im Verein und Qualifikation der Jugendleiter und Betreuer, heißt es in einer Pressemitteilung des Schützenvereins Germania 1863 e.V. Eibelstadt.
In diesem Jahr konnte sich die Jugendgruppe des Schützenvereins Germania gegen 20 andere Jugendgruppen aus ganz Bayern durchsetzen. Es gab einige Gründe, die für die Jury ausschlaggebend waren. Der Verein zeigt ein überaus großes Engagement in der Mitgliederwerbung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So konnte sogar während der Corona-Pandemie eine Reihe von Kindern und Jugendlichen neu gewonnen werden. Das Team Jugendarbeit der Eibelstadter Schützen investierte viel Zeit in zahlreiche überfachliche Maßnahmen wie Spielenachmittage, Fitnesstage und Jugendübernachtungen, in denen jungen Menschen Angebote gemacht werden, die über das Sportschießen hinaus gehen.
Integration wird gelebt
Es gibt Kooperationen mit anderen Jugendgruppen und mit dem Kreisjugendring. Während der Corona-Lockdowns wurde der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Aktionen aufrecht gehalten. So wurde ihnen zu Ostern ein Osternest vor die Haustüre gestellt. Die Integration behinderter Menschen wird hier gelebt, dies zeigt sich darin, dass immer wieder Rollstuhlfahrer beim Bogentraining teilnehmen und an die Teilnahme von Tobias Meyer bei den Paralympischen Spielen in Tokio.
Bürgermeister Markus Schenk freute sich, dass der Schützenjugend Eibelstadt diese Auszeichnung zu teil wurde. Er sieht diese Auszeichnung als verdient an und als logische Konsequenz einer kontinuierlichen und nachhaltigen Jugendarbeit über viele Jahre. Elisabeth Stainer, die Landesjugendleiterin der Bayerischen Sportschützenjugend, lobte in ihrer Laudation die Jugendarbeit der Schützenjugend Eibelstadt. Es bewerben sich in jedem Jahr zwischen 20 und 35 Jugendgruppen um diese Auszeichnung. Dafür muss die Jugendgruppe ein Bewerbungsformular ausfüllen, in dem die wichtigsten Kennzahlen abgefragt werden und die Jugendarbeit vor Ort muss mittels Berichten, Fotos und Ausschreibungen dokumentiert werden. Dass es sich lohnt, diese Mühe auf sich zu nehmen und eine Bewerbung abzugeben sieht man am diesjährigen Preisträger.
Die Preisgabe des Jugendgewinnungspreises ist ein Luftgewehr, das von der Firma Tesro gestiftet wurde. Zudem ist mit dem Preis eine Einladung zu einem gemeinsamen Essen am Abend der Preisübergabe verbunden. Der Landesjugendleitung ist es wichtig, den Preis im Heimatort der siegreichen Schützenjugendgruppe zu überreichen, um den Verein und die Jugend persönlich kennen zu lernen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Klaus Schöll, der stellvertretende Gauschützenmeister des Schützengaues Würzburg und Bezirkstrainer Pistole im Schützenbezirk Unterfranken freute sich, dass gerade die Pistolenhochburg Eibelstadt einmal ein Luftgewehr als Preis gewonnen hat und hofft darauf, dass fortan auch das Luftgewehrschießen in Eibelstadt noch mehr gefördert wird.
Besondere Ehrung
Eine besondere Ehrung wurde dem Schützenmeister Harald Gretsch des Schützenverein Eibelstadt zu teil. Er ist seit 1988 in der Jugendarbeit tätig und hat seit 2007 eine B-Trainer Lizenz Pistole. Er engagiert sich als Trainer nicht nur im eigenen Verein, sondern leitet auch den Gaustützpunkt Pistole und unterstützt den Bezirkstrainer Pistole bei der Olympischen Schnellfeuerpistole. Zudem hat er einen jungen Menschen für die Teilnahme bei den Paralympics vorbereitet. Für diese Verdienste erhielt Harald Gretsch die silberne Trainernadel der Bayerischen Sportschützenjugend überreicht. Diese Auszeichnung wurde vor zwei Jahren neu geschaffen und seitdem wegen der Pandemie noch nicht oft überreicht.
Stellvertretend für das Team der Jugendleiter und alle Trainer und Übungsleiter bedankte sich Schützenmeister Harald Gretsch bei der Bayerischen Sportschützenjugend für die Zuerkennung des Jugendgewinnungspreises. Es sei eine Ehre für den Verein, aber er ist davon überzeugt, dass es auch verdient ist. Sein besonderer Dank gilt den Jugendleitern, Jugendbetreuern, Übungsleitern und Trainern, die eine solche Jugendarbeit erst möglich machen.
