Der Bergtheimer Gemeinderat hat die Haushaltssatzung 2024 beschlossen und dem Finanzplan bis 2027 zugestimmt. Wie in den letzten Jahren waren die Beschlüsse nicht einstimmig. Die Fraktion der Freien Wähler stimmte dagegen. Sie hatte Anträge beispielsweise zur Senkung der Grundsteuer A eingebracht und plädierte zudem weiterhin für einen stationären Blitzer an der Bundesstraße 19. Diese Wünsche gingen nicht durch.
Schon in den letzten Jahren war der Haushalt der Gemeinde Bergtheim "auf Kante genäht". Diesmal sieht es noch düsterer aus. Die Gemeinde plant eine Kreditaufnahme von zwei Millionen Euro und will 630.000 Euro aus der Rücklage entnehmen. Sandra Pfeuffer, die Leiterin der Finanzverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim, prognostiziert auch für die nächsten Jahre "eine Ernüchterung".
Zahlreiche Ausgaben in Bergtheim stehen an
Für die Kindertagesbetreuung sei ein hoher Finanzbedarf nötig. Restkosten für das Löschfahrzeug der Bergtheimer Feuerwehr fallen an. Die der Bau der Kleinkläranlage in Opferbaum und die Sanierung der Verbandskläranlage in Unterpleichfeld sind geplant. Die Kanäle müssen befahren und teilweise saniert werden.
Für die Neustrukturierung des Schulverbands Bergtheim gibt es Änderungen und die Erhöhung der Kreisumlage mache der Gemeinde zu schaffen. Dazu kommen Ausgaben für die Friedhöfe, den Breitbandausbau, Gemeindestraßen und Feldwege.
Der Gesamthaushalt der Gemeinde Bergtheim steigt in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren um rund zwei Millionen Euro auf 14,836 Millionen Euro. Er teilt sich auf in den Verwaltungshaushalt mit 8,924 Millionen Euro und den Vermögenshaushalt mit 5,912 Millionen Euro. Für die Kreisumlage hat Kämmerin Pfeuffer 44 Prozentpunkte und damit die Summe der Bergtheimer von 2,053 Millionen Euro kalkuliert.
Kreisumlage noch nicht entschieden, Haushalt trotzdem verabschiedet
Obwohl im Kreisrat die Höhe der Kreisumlage noch entschieden ist, war es Bürgermeister Konrad Schlier wichtig, den Haushalt schon jetzt zu verabschieden. Der Ausbau der Kindertagesstätte in Opferbaum könnte sonst ins Stocken geraten, ebenso wie die Schulhauserweiterung in Erbshausen und die Errichtung der Kläranlage in Opferbaum. Dafür stellte Bürgermeister Schlier die Planentwürfe vor. Hier soll auf Bitten des Gemeinderats Klaus Endres ein neues Bauwerk auf eigenem Grund für trockenaufgestellte Pumpen und einen Vorrechen geprüft werden.
Einzelne "kleinere Posten" wurden bei der abschließenden Beratung zum Haushalt 2024 gesondert besprochen. Beim früheren Wasserturm sind Fester kaputt. Seit dem Anschluss der Gemeinde Bergtheim an das Fernwärmenetz dient der Turm nur noch der Feuerwehr als Wasserbehälter und ist Standort für verschiedene Funkmasten. Die Absauganalagen in den Feuerwehrhäusern werden gemacht. Im Bauhof soll in einer Offenhalle ein Salzsilo gebaut werden.
Bergtheimer Haushalt: Viele Wünsche zurückgestellt
Die Gemeindepartnerschaft mit Boutiers-St. Trojan feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Deshalb sollen die Partnerschaftsschilder an den Ortseingängen erneuert werden. Das JUZ braucht Rauchschutztüren mit Fluchtwegdrückern und das Kühlaggregat des Kühlhängers ist defekt. Er wird hauptsächlich von den Vereinen genutzt.
Im Bergtheimer Friedhof ist der Energieverbrauch unerklärlich hoch. Das wird geprüft und zieht vielleicht Kosten nach sich. Die Ausgaben für das Hüttendorf steigen und die Bergtheimer möchten die Umstellung ihrer Straßenbeleuchtung auf LED in Angriff nehmen.
Viele Wünsche müssen zurückgestellt werden, etwa das Aufstellen einer Fertiggarage als Lagerfläche am Dipbacher Feuerwehrhaus, die Umsetzung des "Objekts ehemalige Bäckerei" gegenüber des Rathauses, das Erfüllen aller Wünsche der Feldgeschworenen und Landwirte im Hinblick auf den Ausbau von Feldwegen oder die Bitte des Bauhofs nach einer Hebebühne. Die Gemeinde denkt zudem über das Anheben der Mietgebühren für ihre Willi-Sauer-Halle nach.