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WÜRZBURG: Selbsthilfegruppe für „auf rechts“ umgeschulte Linkshänder geplant

WÜRZBURG

Selbsthilfegruppe für „auf rechts“ umgeschulte Linkshänder geplant

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    Der 59-jährige Linkshänder hat bis vor einigen Jahren noch nie mit links geschrieben, weil ihm daheim das Schreiben mit rechts beigebracht wurde.   Das gleiche einer regelrechten Umdressur, sagt er. Er versucht nun, sich „rückzuschulen“, aber noch ist seine Schrift eher krakelig.

    Menschen wie er haben einen „Knoten im Gehirn“, zitiert er die Buchautorin Barbara Sattler. Viele seien sich überhaupt nicht bewusst, dass sie Linkshänder sind und suchen den Auslöser für ihre Gedächtnisstörungen und grundsätzlichen Unsicherheiten oft an der falscher Stelle.

    In München und Berlin gibt es bereits Selbsthilfegruppen. Aber woanders sucht man vergeblich nach Hilfe, sagte Schwarz: „Selbst Fachärzte kennen sich nicht mit Linkshändigkeit aus.“ Eine Rückschulung wird zwar teilweise von Ergotherapeuten angeboten, die Krankenkasse habe aber in seinem Fall nichts zahlen wollen.

    „Eine Umschulung kann ein bis drei Jahre dauern“, weiß der Linkshänder. „Man darf es nicht zu schnell machen, sonst kriegt man einen weiteren Knoten im Gehirn.“

    Mit Produkten, die speziell für Linkshänder angefertigt werden, versucht er sich diesen Weg leichter zu machen: Scheren, Messer, Stifte – all dies gibt es auch in „linker“ Ausführung. Einen Kalender für Linkshänder hat er sich jetzt selbst angefertigt: Das Datum steht auf der rechten Seite, damit man es beim Schreiben nicht mit der Hand verdeckt . „Es gibt natürlich auch Produkte die blödsinnig sind“, findet Schwarz. Den Spezial-Spitzer bräuchte er eigentlich nicht. „Das ist mehr ein Gag.“

    In Zusammenarbeit mit dem Aktivbüro, dem ehemaligen Selbsthilfebüro, möchte er eine Gemeinschaft bilden, die sich gegenseitig unterstützt und gleichzeitig die Aufmerksamkeit in der Gesellschaft wecken, die sich überwiegend nicht der Probleme von Linkshändern bewusst sei.

    Dass es diese aber gibt, beweist auch die Einführung des „internationalen Linkshändertages“ im Jahre 1976, der an diesem Freitag begangen wird. In München soll aus diesem Anlass das größte Linkshänder-Bild der Welt entstehen (wir berichteten).

    Infos zur Selbsthilfegruppe „ULH-Positiv“ gibt es beim Aktivbüro:

    www.wuerzburg.de/selbsthilfe

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