13 Meter ist er lang, der grüngewordene Traum von Mojito-Liebhabern: ein Zirkuswagen, der zum professionellen Mixen einlädt. Passend zum Schwerpunktland Kuba kann man dieses Jahr im „Mojito Embassy Truck“ für drei Euro den minzigen Cocktail selbst mischen. Wer den Rum-Drink perfekt zusammenbastelt, wird „Mojito Botschafter“. Den Titel hol ich mir!
Inmitten der grünen Oase lassen mich karibische Rhythmen in Urlaubs-Trance fallen. An der Bar soll ich meinen Anleiter treffen. Ich erwarte Carlos aus Havanna – es kommt Max aus Berlin. „Original kubanischer Mojito unterscheidet sich ein bisschen von dem, den man in Deutschland gemixt bekommt“, sagt der Barkeeper. Wie oft er schon auf der Karibikinsel war? Noch nie, antwortet Max. Aber er kenne viele Bilder.
Auf der Theke liegen Zutaten und Press-,Rühr-,Drückwerkzeuge. Die erste wichtige Regel: zwei Löffel weißer Rohrzucker. Denn „auf dem braunen kaut man ständig drauf rum.“ Das will keiner, und so schütte ich das weiße Gold ins Glas. Schritt zwei sind die Limetten. „Hand drüber und pressen“, sagt Max. Ich folge, frage aber, ob man in Kuba tatsächlich solche Edelstahlpressen verwendet. Manchmal, sagt mein Lehrer. Manche machten es auch mit der Hand. Die brauche ich auch für die Minze, denn ich soll die Pflanze hauen, bevor ich sie ins Glas lege. „Applaus für die Minze“, witzel ich. Max klatscht auf das Grün.
Die „geöffneten Poren“ werden dann mit Sprudel ertränkt und zerdrückt – allerdings nur „ganz zart“, was ich leider zu spät mitbekomme. Auf das minzige Wasser kommt noch mehr Wasser (in Form von Eiswürfeln), dann darf ich zur Flasche greifen. Lässig kippt Max 5cl „frisch-grasigen“ Rum über das Eis, ich schütte unbeholfen eine ähnliche Menge in mein Glas. „Jetzt noch die Liebe“, sagt der Berliner und nimmt ein Stück Minze für die Dekoration. Ob ich die des Titels wegen streicheln soll? Aber Max schüttelt nur den Kopf, nimmt das grüne Stück „Liebe“ und schlägt es auf den Handrücken. Salud!

