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SELIGENSTADT: Seligenstädter Bahnhof soll wieder Bushaltestelle werden

SELIGENSTADT

Seligenstädter Bahnhof soll wieder Bushaltestelle werden

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    Das Gelände am Seligenstädter Bahnhof – er befindet sich hinter dem Backsteingebäude – schaut nicht gerade einladend aus. Mit etwas gutem Willen könnte ohne großen Aufwand eine ganz passable Stellfläche für Pkw geschaffen werden, meint die Prosselsheimer Bürgermeisterin Birgit Börger und bietet dabei auch die Mithilfe der Gemeinde an.
    Das Gelände am Seligenstädter Bahnhof – er befindet sich hinter dem Backsteingebäude – schaut nicht gerade einladend aus. Mit etwas gutem Willen könnte ohne großen Aufwand eine ganz passable Stellfläche für Pkw geschaffen werden, meint die Prosselsheimer Bürgermeisterin Birgit Börger und bietet dabei auch die Mithilfe der Gemeinde an. Foto: Foto: Günther Hillawoth

    Das Grummeln in Prosselsheim und der umliegenden Region mag nicht verstummen. Anlass dafür ist die für alle unverständliche Entscheidung, die Haltestelle am Seligenstädter Bahnhof ersatzlos zu streichen.

    Seit Mitte Dezember 2015 fahren dort die Busse der Linie 8105 vorbei. Wie berichtet, versteht niemand, warum die Busse jetzt am Bahnhof vorbeifahren müssen.

    Jetzt aber könnte wieder etwas Bewegung in diese leidige Geschichte kommen: Mit dem SPD-Landtagsabgeordneten und Kreisrat Volkmar Halbleib hat sich eine prominente Stimme – übrigens die einzige bisher – der führenden Kreispolitiker zu Wort gemeldet.

    Halbleib fordert unmissverständlich, mittelfristig die Verknüpfung zum Bahnhaltepunkt Seligenstadt wieder zu schaffen. Für den Abgeordneten ist – ebenso wie für Bürgermeisterin Birgit Börger und die Fahrgäste – die Abkopplung des Busfahrplans vom Bahnhaltepunkt Seligenstadt nicht nachvollziehbar. Die Entscheidung sei „unbefriedigend und sollte zumindest mittelfristig wieder korrigiert werden“, schreibt er in einer Pressemitteilung.

    Schließlich sei gerade die Verknüpfung von Bahn und Bus immer ein wesentliches Ziel des ÖPNV-Konzeptes gewesen. Zwar habe es durch mehr Fahrten Verbesserungen auf der Linie gegeben, das sei aber kein Grund, auf diese Verknüpfung zu verzichten. Schließlich gehe es auch ums Umsteigen in den Zug nach Schweinfurt.

    In einem Schreiben an Landrat Eberhard Nuß und das Kommunalunternehmen fordert Halbleib, die Busanbindung des Bahnhofs Seligenstadt wieder herzustellen und gemeinsam mit der Gemeinde und der Bahn nach Lösungen zu suchen.

    Dabei sollten auch Anfahrtsmöglichkeit und Gestaltung der Bushaltestelle am Bahnhof Seligenstadt im Sinne der Barrierefreiheit einbezogen werden. Die Schaffung größerer Park-and-Ride-Parkplätze könnte zumindest mittelfristig erfolgen.

    „Da sind wir dran“, versicherte die Prosselsheimer Bürgermeisterin Birgit Börger auf Anfrage. Die Bemühungen seien allerdings nicht einfach. Die Parkfläche unmittelbar am Bahnhof gehörte der DB Netz. Die DB Immo wiederum sei für das erweiterte Areal neben dem Gleiskörper in Richtung Gutshof zuständig.

    Eine Nachfrage bei der DB Netz zwecks dieser Bemühungen sei aber wieder zurückgekommen mit dem Hinweis, dass die DB Immo für diese Fläche zuständig sei. Birgit Börger bleibt jedoch hartnäckig: „Ich bin immer wieder am Nachhaken.“

    Des Weiteren habe sie auch schon vorgeschlagen, besagtes Gelände mit Schotter oder ähnlichem Material aufzufüllen und zu befestigen. Die Ein- beziehungsweise Ausfahrt würde die Gemeinde auf ihre Kosten asphaltieren lassen.

    Das Parkverhalten der Fahrgäste war einer der Hauptgründe für die Streichung der Bushaltestelle. Die eingezeichneten Parkplätze reichen bei Weitem nicht aus.

    Die Folge: Autofahrer nutzen jedes Fleckchen und Winkelchen, um ihren Wagen irgendwie abzustellen. Die Busse konnten nur mit großen Schwierigkeiten auf das Bahnhofsgelände gelangen, beziehungsweise wieder zurück auf die Straße fahren. Eine Sprecherin des Volkacher Busunternehmens Danzberger sprach seinerzeit von einer„gnadenlosen Situation“.

    Erfreut über Volkmar Halbleibs Vorstoß zeigte sich Jutta Hain. Sie hatte eine Unterschriftenaktion gegen die Schließung organisiert. Über 60 Prosselsheimer protestierten namentlich gegen die Maßnahme.

    Das Schriftstück wurde dann als offizieller Brief an Landrat Eberhard Nuß geschickt. Weitere Adressaten war das Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises und die NVM (Nahverkehr Mainfranken). Reaktionen bisher – keine.

    Deshalb habe sie eigentlich schon resigniert, so Jutta Hain. Jetzt aber hat sie wieder ein kleines Fünkchen Hoffnung, dass ihr Engagement vielleicht doch nicht umsonst gewesen war. Also gilt es weiterhin, auf eventuelle Reaktionen der Obrigkeit im Landkreis zu warten.

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