Leider war der Zuspruch zum Auftakt nicht gerade überwältigend, aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern, ist Mara Michel überzeugt. Kurz vor der Veranstaltung waren drei Klassen abgesprungen, und so war die Straße frei für die Leopold-Sonnemann Realschule in Höchberg. Sie ist die einzige Schule ihrer Art in Unterfranken, die Kunst als Hauptfach anbietet. 30 Schüler der Klassen 7b, 8c und 10e opferten gerne ihren freien Samstag und viel Farbkreide, um in sechs Stunden auf den Asphalt eine bunte Wasserlandschaft mit Pflanzen und Tieren zu zaubern.
Betreut wurden sie von Kunsterzieherin Karin Kassberger und den Referendarinnen Christiane Lacler, Daniela Kampfhammer, Melanie Ledwa und Ursula Pfister. Ihnen ging es bei dem Projekt nicht nur um Kreativität, sondern um die Förderung von Teamwork und sozialer Kompetenz, die im späteren Berufsleben gefragt sind. Natürlich bekam das tolle Gemälde der Höchberger Schüler den ersten Preis, eine Klassenfahrt nach Berlin. Weil der bisherige Sponsor abgesprungen ist, sucht Mara Michel nun einen Ersatz.
Eingangs der Semmelstraße fanden sich in einem spontanen Gemeinschaftsprojekt drei Schüler aus Leipzig und Würzburg zusammen, Emin und Muris Derzdarevic und Pia Dittmann. Ihr „großes Aquarium“ bot mit zwölf Metern Länge genügend Platz für viele Wasserbewohner.
Auch Profikünstler waren bei der Kunstmeile präsent, so die Würzburger Architektin und Malerin Gabriele Scholder, die Blumen, Früchte und Wein auf einer 20 Meter langen Papierbahn auf die Straße malte. Geöffnet hatten zur Kunstmeile auch einige der kleinen Galerien, die in der Semmelstraße in leer stehende Geschäftsräume eingezogen sind und so die Straße aufwerten.
Bei der Arbeit zu sehen war die Würzburger Elfenbeinschnitzerin Heidi Zimmermann mit ihren filigranen Objekten, ein paar Schaufenster weiter zeigten Christa Flagner ihre Skulpturen aus Ton und Stein, Eva Hergenröther ihre Schmuckobjekte und Christof Kraus von der Akademie für Gestaltung Würzburg seine abstrakten plastischen Bilder.