Lange wurde geredet, geplant und wieder geredet. Das Thema Seniorenwohnheim hat in Kist eine lange Geschichte. Seit 2004 ist es immer wieder Thema im Gemeinderat gewesen. Im Herbst 2014 beschloss das Gremium mit 8:3 Stimmen dann dem Bauantrag der Preißner Verwaltungs GmbH stattzugeben und gab damit grünes Licht für den Bau der Seniorenresidenz im Gewerbegebiet „Lange Läng“. Auf 20 000 Quadratmetern Grund entstanden dann 135 Zimmer mit 165 Betten zur Betreuung von Senioren.
In den letzten Zügen
Beim Baubeginn 2015 sprach man von einer Bauzeit von zwei bis zweieinhalb Jahren. Nun machte sich der Gemeinderat persönlich ein Bild vom Baufortschritt, der in den letzten Zügen liegt. Die Außenwände des in drei Komplexe gegliederten Gebäudes sind schon verputzt, der Fußboden im Innenraum verlegt und auch die Zimmer sind baulich fertig. „Da fühlt man sich ja wie in der Würzburger Residenz, wenn man den Bau betritt, äußerte ein Gemeinderat, der sehr positiv überrascht war von der Offenheit des Gebäudes und der hochwertigen Ausstattung. „Wir wollen in Kist etwas Besonderes bauen“, begründete Gerhard Preißner die Bauweise. Seine Firma betreibt schon mehrere Seniorenresidenzen, unter anderem in Zellingen und Wiesentheid. „Und das sehr erfolgreich“, stellte er fest. Das nächste Projekt wird eine Seniorenresidenz in Dettelbach sein.
Gerüchte machten Runde
Er habe sich sehr aufgeregt, als Gerüchte in Kist die Runde machten, dass seine Firma insolvent sei. Das Gerücht sei seiner Meinung nach bewusst gestreut worden, um ihn in Misskredit zu bringen. „Wir investieren hier in Kist 20 Millionen Euro. Das würden wir doch nicht machen, wenn wir es finanziell nicht stemmen könnten“.
Mit Eröffnung des Pflegeheims wird es zusätzliche 150 Arbeitsplätze in der Gemeinde geben. „Damit sind wir dann der größte Arbeitgeber vor Ort“, so Preißner. Man sei jetzt schon auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern und werde in Kürze Bewerbungsanzeigen schalten. Preißner trat dem „Märchen“ entgegen, dass Pflegekräfte schlecht bezahlt seien. Zwischen 2800 und 3200 Euro verdiene eine Fachkraft bei der Preißner-Gruppe. Hinzu kommen noch diverse Zuschläge von bis zu 500 Euro. „Da muss sich mancher Handwerker schon anstrengen, um auf dieselbe Entlohnung zu kommen.“
Wohnungen für Pflegekräfte
Und um seinen Mitarbeitern auch günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, werden in der Seniorenresidenz in Kist 40 Wohnungen für Pflegekräfte mitgebaut. „Uns ist wichtig, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen“, lädt Preißner die zukünftigen Mitarbeiter ein, sich zu bewerben.
Sehr angetan war der Gemeinderat von der Ausstattung der Zimmer in den Wohngruppen für je 15 Personen und der hellen und offenen Bauweise. Bei einem Tag der offenen Tür wird sich auch die Bevölkerung in Kürze von den Baufortschritten überzeugen können und sicher auch schon einige Zimmer mieten können. Geplant ist zuerst das Erdgeschoss und das erste und zweite Obergeschoss zu belegen. Erst danach werden die oberen Stockwerke und das Penthouse mit Pflegepatienten gefüllt.
Nächstes Gebäude schon geplant
Man will in Kist nichts überstürzen, zumal im Anschluss an die Baumaßnahme die Errichtung eines weiteren Gebäudes geplant ist, das dann für „betreutes Wohnen“ ausgerichtet sein wird. Ein Bauantrag wurde bei der Gemeinde bereits eingereicht.
„Wir wollen in Kist etwas Besonderes bauen.“
Gerhard Preißner, Bauherr