Platz für 38 alte und behinderte Menschen bietet die Einrichtung. Sie leben in vier Hausgemeinschaften zusammen und sollen dort familienähnliche Strukturen vorfinden, in die sie sich, gemessen an ihren Fähigkeiten, selbst einbringen können, so Müßig.
Seit ihrer Gründung 1994 setzt die Arche, eine gemeinnützige GmbH unter dem Dach der evangelischen Diakonie, auf kleine, überschaubare Einrichtungen für die Alten- und Behindertenhilfe.
Am Heuchelhof, in Höchberg, Waldbüttelbrunn, Heidingsfeld und Rottenbauer und nun auch in Giebelstadt stehen die Einrichtungen.
Als Pflegeheime in der Regel noch großen Kliniken glichen, habe man mit dieser Philosophie in Unterfranken Neuland betreten, so Müßig. „Wir versuchen, überschaubare Einrichtungen dorthin zu bringen, wo die Menschen und ihre sozialen Kontakte sind.“ Heute setzen viele Betreiber, darunter der Landkreis Würzburg, auf das Konzept der kleinen, in die Ortsgemeinschaft integrierten Häuser.
Auch für das Zusammenleben der Bewohner in familienähnlichen Gemeinschaften habe die Arche Pionierarbeit geleistet. Heute gelten solche Wohngruppen als Standard. Dass das Konzept auch von den Betroffenen honoriert wird, zeigt das Tempo, mit der die Plätze in der Giebelstadter Arche besetzt waren.
In Giebelstadt habe man die besten Voraussetzungen für ein neues Seniorenzentrums vorgefunden, so der Rolf Müßig weiter, sowohl in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde als auch mit der Investorengruppe Hergenröther, Herpfer und Ranft, die für die Planung, den Bau und die Finanzierung der Einrichtung verantwortlich zeichnet.
Bürgermeister Helmut Krämer würdigte das gute Einvernehmen zwischen der Gemeinde, den Investoren und dem Bauherrn der sozialen Einrichtung, erinnerte aber auch an kritische Stimmen beim Start vor zwei Jahren. Vor allem weil für die Arche mit dem ehemaligen Fischerhof ein denkmalgeschütztes, wenngleich ziemlich marodes Anwesen weichen musste.
Bauträger und Betreiber seien bestens bekannt für Qualität in der Alten- und Behindertenbetreuung, lobte schließlich die stellvertretende Landrätin und Behindertenbeauftragte des Landkreises, Elisabeth Schäfer. Den kirchlichen Segen spendeten der „Arche am Schloss“ der katholische Ortspfarrer Heribert Arnold und sein evangelischer Kollege aus Geroldshausen, Michael Fragner.
Nachdenkliche Töne stimmte schließlich Arche-Geschäftsführer Rolf Müßig an. Die gesetzlichen Standards und Nachweispflichten seien in den 15 Jahren seit Gründung der Arche ständig verschärft worden. Die Qualität der Pflege habe sich dadurch nicht verbessert, wohl aber der Aufwand an Bürokratie. Gleichzeitig steige der wirtschaftliche Druck stetig.