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RANDERSACKER: Sieben Jahrgänge verwöhnen den Gaumen

RANDERSACKER

Sieben Jahrgänge verwöhnen den Gaumen

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    Jubiläumsweinprobe: Edle Tropfen vom Museumsweinberg in Randersacker präsentieren am 5. Mai (von links) Dietrich Haas, Ralf Kuhn und Dietmar Vogel vom Verein Altfränkischer Wengert.
    Jubiläumsweinprobe: Edle Tropfen vom Museumsweinberg in Randersacker präsentieren am 5. Mai (von links) Dietrich Haas, Ralf Kuhn und Dietmar Vogel vom Verein Altfränkischer Wengert. Foto: Foto: Corinna Kuhn

    Seit 20 Jahren wird im Randersackerer Museumsweinberg Wein geerntet. Seit zehn Jahren geschieht dies durch einen inzwischen 50-köpfigen Verein. Anlässlich dieser beiden Jahrestage lädt der Verein Altfränkischer Wengert am Samstag, 5. Mai, ab 20 Uhr zur Jubiläumsweinprobe in die Sportanlage Sonnenstuhl ein.

    Wein „nach Altväter Sitte“ zu kultivieren, sei ebenso aufwändig wie lustvoll, erklärt Vereinsmitglied Dietrich Haas. Anders als moderne Winzer heute, wurde der Weinstock früher so geschnitten, dass nur ein kleiner Kopf aus dem Boden herausschaute. Hieraus entsprossen Reben und Ruten. Drei Pfähle gaben jeder Rebe halt. Mit Drähten wurde einst nicht gewirtschaftet, weshalb es auch im Museumsweinberg am Randersackerer Berghang Pfülben bis heute keinen Draht gibt. Da die Reben nahe am Boden wachsen, bekommen sie dessen ganze Wärme ab. Haas: „Allerdings sind sie auch von Witterungseinflüssen stärker betroffen.“

    Die Mitglieder des Vereins Altfränkischer Wengert werden die Gäste der Jubiläumsweinprobe mit Weinen vom Museumsweinberg aus sieben Jahrgängen erfreuen. „Frentsch“ nennt sich der Qualitätsmischsatz, der aus Weißem Riesling, Traminer, Gutedel, Muskateller, Ruländer, Elbling, Grünem und Blauen Silvaner, Blauem Trollinger, Bukettrebe und Blauem Spätburgunder besteht. 500 Liter ernten die Vereinsmitglieder etwa pro Jahr. Ausgebaut wird der edle Tropfe von Winzer Armin Störrlein. Jeder Jahrgang, verspricht Haas, schmeckt „ganz anders“.

    Keine Winzer

    Für Furore wird laut Haas der Jahrgang 2009 sorgen: „Er ist leicht und lebendig und für mich der bisher schönste Wein.“ Dass der „Frentsch“ von Jahr zu Jahr unterschiedlich schmeckt, hängt von der Witterung, der Pflege und der Bearbeitung ab. Dabei ist mit zu berücksichtigen, dass kaum einer der Vereinsmitglieder, die den 800 Quadratmeter großen Weinberg bearbeiten, selbst Winzer ist. Dietrich Haas ist Architekt. Vereinsvorsitzender Dietmar Vogel Bürgermeister von Randersacker. Vereinsmitglied Ralf Kuhn hat den Randersackerer Bauhof unter sich.

    Für die Amateurwinzer ist es spannend, so sagen sie, mitzuerleben, „wie rasch Weinbauern früher an ihre Grenzen stießen. Sie waren der Witterung nahezu schutzlos ausgeliefert, hatten kaum Möglichkeiten, gegenzusteuern“. Das Jahr 2011 mit seinen Spätfrösten im Mai machte denn auch dem Verein aufgrund seiner traditionellen Kultivierungstechnik schwer zu schaffen. Haas: „Wir hatten höchstens 15 Prozent des normalen Ertrags.“ Dies war letztlich nicht weiter tragisch. Denn der Verein muss mit seinem Wein kein Geld verdienen. Doch für die Winzer einst bedeutete so etwas eine Katastrophe.

    Weiterte Mitglieder

    Mit der Jubiläumsweinprobe hoffen die Mitglieder des Vereins Altfränkischer Wengert, weitere Interessierte für die Arbeit im Museumsweinberg im Randersackerer Pfülben begeistern zu können. „Menschen, die bereit sind, hier am Samstagvormittag oder auch abends unter der Woche mitzuhelfen, die suchen wir“, so Vogel. Niemand, der mitmachen will, muss bereits Ahnung davon haben, wie er die von Pfählen gestützten Reben zu behandeln hat.

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