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WÜRZBURG: Silvester-Orakel: Heinzelmann, Sauer und Petersson gießen für uns Blei

WÜRZBURG

Silvester-Orakel: Heinzelmann, Sauer und Petersson gießen für uns Blei

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    _ Foto: Theresa Müller

    Marcel Heinzelmann – Madonna mit Kind:

    Madonna mit Kind von Marcel Heinzelmann.
    Madonna mit Kind von Marcel Heinzelmann. Foto: Theresa Müller

    „Also das hat mich jetzt auch echt erstaunt, ich hab tatsächlich eine Maria mit Kind gegossen. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas dabei rauskommt. Ehrlich gesagt, habe ich mir ja vorher überlegt, was man in welche Figuren hineininterpretieren könnte. Aber jetzt ist es eindeutig für mich, das ist Maria mit Kind. Was das für mich bedeutet? Sagen wir mal so, ich habe erst vor Kurzem ein Bild gemalt mit Maria, Josef und dem Kind und darunter geschrieben „Früher ging es einmal darum“. Nicht nur das Weihnachtsfest ist zu kommerziell geworden, es fehlt uns allgemein oft die Besinnlichkeit. Es geht im Leben nicht immer alles nur um das Kommerzielle, sondern um ruhige Momente zwischendrin. Ich habe für 2016 wieder einige große Bilder geplant. Ich denke, die Maria mit dem Kind soll mir sagen, dass ich mir zwischendrin immer wieder Zeit für mich und meine Liebsten nehmen soll.“

    Marcel Heinzelmann (61) ist Straßenmaler in Würzburg, anzutreffen häufig vor dem Kaufhof.

    Asa Petersson: Ein Nest

    Ein Nest von AAsa Petersson
    Ein Nest von AAsa Petersson

    „Also ich finde, das sieht klar aus wie ein Nest... Was Verschiedenes bedeuten kann. Ein Nest ist ja ein Zuhause und vielleicht ist es ein Zeichen, dass ich im Neuen Jahr etwas ruhiger machen sollte. Aber es gibt auch den schönen Spruch, sich ins gemachte Nest zu setzen. Oder es bedeutet vogelfrei... das Nest ist vogelfrei. Das müssen wir offen halten. Aber das Ergebnis passt zum neuen Lebensabschnitt, zum privaten Neuanfang. Ich bin gerade umgezogen, habe ein neues 'Nest', bin jetzt in zwei Minuten mit dem Rad im Büro. Beruflich geht es in der Region Mainfranken kontinuierlich weiter. Unser Rat der Regionen findet Beachtung, so dass wir in München mit einer Stimme sprechen. Ob ich abergläubisch bin? Nun ja, ich will nicht in allem gleich ein Zeichen sehen. Und das Blei gießen kenne ich tatsächlich nur aus Deutschland, habe es erst einmal mit meinem Sohn im Kindergarten gemacht.“

    Asa Petersson (51) ist seit 2011 Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH.

    Steffen Liebler: Sektkelch fürs Feiern

    Sektkelch fürs Feiern von Steffen Liebler
    Sektkelch fürs Feiern von Steffen Liebler Foto: Theresa Müller

    „Hm. Das ist nicht einfach. Es sieht mit dem Stachel drauf ein bisschen aus wie ein Skorpion, man könnte aber eine Blume draus machen, wenn man es umdreht. Eventuell könnte es aber auch ein Wein- oder Sektkelch sein. Dann hoffe ich mal, dass es für uns in der nächsten Saison mit den Baskets etwas zu feiern geben wird. Der Klassenerhalt wäre auf jeden Fall ein Grund, aber vielleicht gibt es ja auch ein bisschen mehr, was wir feiern könnten. Auch mal wieder ein Heimsieg der Baskets hier gegen Bayern München wäre auf jeden Fall ein Grund zum Feiern. Für mich persönlich ist derzeit in 2016 noch nichts in Sicht, was Anlass zum Feiern geben würde.“

    Steffen Liebler (31) ist Geschäftsführer des Bundesliga-Basketballclubs s.Oliver-Baskets.

    Hülya Düber: Wurzeln und Erde

    Wurzeln und Erde von Hülya Düber
    Wurzeln und Erde von Hülya Düber Foto: Theresa Müller

    Ja Wahnsinn! Was ist denn das? Zwei Teile und die sind megakomplex. Das sieht aus wie ein Wurzelgeflecht. Wie wenn man Blumen umtopft und Wurzeln und Erde dabei sind. Da kommt die Gärtnerin in mir durch. Also ich bin mir jetzt sicher: für mich sieht das aus wie ein Stück Erde mit ganz vielen verschiedenen Wurzeln, wie wenn man etwas einpflanzt.

    Was das für mich ganz persönlich für das neue Jahr bedeutet? Viele verschiedene Aufgaben und Herausforderungen, die so in die Mitte hineinwachsen und ein Ganzes ergeben. Und das einzelne, herausgebrochene Teil muss integriert werden. Das ist wie mein Job als Sozialreferentin: Unterschiedlichstes, das man nicht planen kann, und was in verschiedene Richtungen wächst und sich ausdehnt, zusammenzuführen. Das wird dann ein Ganzes.

    Hülya Düber (37) ist seit dem 4. Dezember 2014 Sozialreferentin der Stadt Würzburg.

    Bruder Tobias Matheis: Zerklüftetes Leben

    Zerklüftetes Leben von Bruder Tobias Matheis
    Zerklüftetes Leben von Bruder Tobias Matheis

    Kann man das da in die Hand nehmen oder beißt das? Oh, da hinten schaut auch noch etwas heraus. Mal sehen, ob das Blei stehen bleibt. Das ist auf jeden Fall schon sehr diffizil. Also was ich hier mache, eine flüssige Substanz in ein anderes Medium geben, das ist für mich von meinem Glauben her genau das, was neues Leben und Land ausmacht. Ins neue Jahr reinzugehen und nicht zu wissen, was kommt, um mich dann vertrauensvoll von diesem Gott beschenken zu lassen. Er gießt mein Leben in ein neues Jahr aus. Das Blei hier sieht aus wie ein zerklüftetes Leben. Und meins wird auch zerklüftet sein durch die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite.

    Leben ist kein Sonntagsspaziergang. Aber in diesem Vertrauen sollte man den Sprung ins kalte Wasser wagen und schauen, was dabei herauskommt. Und es wird gut.

    Bruder Tobias (48) gründete 2003 die Würzburger Straßenambulanz und hilft Bedürftigen.

    Adolf Bauer: Taube mit Loch

    Taube mit Loch von Adolf Bauer
    Taube mit Loch von Adolf Bauer Foto: Theresa Müller

    „Das sind doch geöffnete Schwingen. Also ein Adler. Oder noch besser eine Taube. Ich sehe hier eindeutig eine Taube, die gerade landet. Das heißt 2016 wird für Würzburg ein friedvolles Jahr werden. Ob das bedeutet, dass es im neuen Jahr mal keinen Bürgerentscheid geben wird? Viel zu flach gedacht! Denn die Zukunft soll man nicht voraussehen, sondern möglich machen. Insofern haben wir im Rathaus die Weichen wohl gut gestellt. Ich sehe diese Orakel eindeutig als positives Zeichen. Auch wenn da in der Mitte der Figur etwas fehlt. Ein Loch. Das könnte natürlich das fehlende Geld in der städtischen Kasse sein. Wir werden auch 2016 gut haushalten müssen. Aber insgesamt wird die Stadt gut voran kommen. Ob das auch für mich persönlich gilt? Ich bin ja prinzipiell ein positiver Mensch und habe auch nächster Jahr vor, gesund zu bleiben und viel zu tun.“

    Adolf Bauer (70) ist seit 1996 ehrenamtlicher Bürgermeister, seit 1984 für die CSU im Stadtrat.

    Enrico Calesso: Süße Traube

    Süße Traube von Enrico Calesso
    Süße Traube von Enrico Calesso

    „Es ist das erste Mal, dass ich so etwas mache. Aber, was ich sehe, ist eindeutig. Ich sehe da eine ganz, ganz, ganz opulente Traube. Bei uns in Italien in der Toskana steht die Weißwein-Traube als Symbol für „Prosperita“, also für Wachstum. Dabei geht es nicht um Wachstum im finanziellen oder wirtschaftlichen Sinn. „Prosperita“ steht für Wachstum im menschlichen Sinn, also wie man sich weiter entwickelt, wie man sich entfaltet. Ja das wünsche ich mir, mich weiter zu entfalten, in dieser Richtung zu wachsen. In der Toskana werden übrigens nach einem guten Essen immer Trauben angeboten. Das gilt dann als Glücksbringer. Vielleicht hat diese Traube aus Blei ja auch eine Bedeutung für meine beziehungsweise unsere Musik mit dem Orchester. Es wäre schön, wenn wir in Zukunft noch runder, flüssiger und satter musizieren – damit es immer süßer schmeckt.“

    Enrico Calesso (41) ist Dirigent und Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters.

    Daniel Sauer: Eine Blume, ein Wal

    Eine Blume und ein Wal von Daniel Sauer
    Eine Blume und ein Wal von Daniel Sauer Foto: Theresa Müller

    „Bei dem einen bin ich mir relativ schnell klar geworden, das ist eine Blume. Das zweite sieht ein bisschen aus wie ein Wal. Der Wal ist ein ruhiges Tier, vielleicht brauche ich diese Ruhe für das nächste Jahr, weil da ja doch einiges ansteht. Oder ich bin das als Wal mit meiner Tochter in der Wanne als ehemaliger Sportler, der immer dicker wird, das geht schnell. Der Wal ist ein Ruhepol im Ozean, das zeichnet mich ein bisschen aus, dass ich viele hektische Sachen einfach ausblenden kann. Die Blume passt auch ganz gut, die wird im nächsten Jahr blühen. Da muss niemand Angst haben, dass das Wölfe-Projekt eingeht, sondern auch das wird blühen. Das ging ohne mich und wird ohne mich gehen. Das blühen gilt aber allgemein für den Sport in Würzburg, ob die Blume dann grün oder rot ist, ist da nicht so ausschlaggebend.“

    Daniel Sauer (34) ist ab dem 1. Januar Vorstandsvorsitzender der FC Würzburger Kickers AG.

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