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Würzburg: Silvesternacht in Würzburg: Stadtverwaltung sieht keine Rechtsgrundlage für ein flächendeckendes Böllerverbot

Würzburg

Silvesternacht in Würzburg: Stadtverwaltung sieht keine Rechtsgrundlage für ein flächendeckendes Böllerverbot

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    Unbekannte haben in der Silvesternacht eine Kugelbombe am Peterplatz in Würzburg gezündet. Welche Konsequenzen zieht nun der Stadtrat daraus? 
    Unbekannte haben in der Silvesternacht eine Kugelbombe am Peterplatz in Würzburg gezündet. Welche Konsequenzen zieht nun der Stadtrat daraus?  Foto: Archivfoto: Patty Varasano

    Nach den Ausschreitungen gegen Polizei und Rettungskräfte in Berlin und anderen Orten macht sich die ÖDP-Fraktion im Stadtrat auch in Würzburg Sorgen um die Sicherheit in der Silvesternacht. Am Peterplatz zündeten Unbekannte beispielsweise eine Kugelbombe. "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu Übergriffen kommt", schreibt Stadträtin Christiane Kerner in einer Anfrage an die Verwaltung. Die ÖDP bringt darin eine Erweiterung der Silvester-Sicherheitszone rund um Alte Mainbrücke ins Spiel, in der Feuerwerkskörper und Glas seit vielen Jahren verboten sind.

    Kerner, die als parteilose Stadträtin Mitglied der ÖDP-Fraktion ist, wollte konkret wissen, ob das Kommunalreferat speziell ausgewiesene Feuerwerkszonen für möglich und sinnvoll hält. Eine solche Maßnahme wäre gleichbedeutend mit einem weitgehenden Böllerverbot im Stadtgebiet. Die schriftliche Antwort des zuständigen Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste fiel eindeutig aus: Für eine flächendeckende Feuerwerksverbotszone gebe es "aktuell keine Rechtsgrundlage im Sicherheitsrecht oder im Umweltrecht".

    "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch in Würzburg zu Übergriffen kommt."

    Chrstiane Kerner, Stadträtin (parteilos)

    Die Konzentration von Feuerwerken an bestimmten Orten würde aus Sicht der Verwaltung nach den Erfahrungen bei den traditionellen Kiliani-Feuerwerken außerdem zu großen Ansammlungen von Schaulustigen führen: "Eine solche Menschenansammlung ohne Veranstalter, Mindestinfrastruktur und Sicherheitskonzept zu verursachen, ist nicht denkbar."

    Sorge um einen neuen Silvester-Hotspot in Würzburg 

    Christiane Kerner nutzte den Tagesordnungspunkt in der jüngsten Sitzung des Stadtrats auch, um auf einen neuen Silvester-Hotspot aufmerksam zu machen. Bürgerinnen und Bürger vom Heuchelhof haben ihr von 500 bis tausend Menschen berichtet, die sich zum Jahreswechsel am Aussichtspunkt auf dem Autobahn-Trogdeckel am Katzenberg versammelt hatten. Die Zufahrten seien zugeparkt und Fußwege mit Autos befahren worden. "Nach Mitternacht wäre für Feuerwehr und Rettungsdienste kein Durchkommen mehr gewesen. Ich sehe dringenden Handlungsbedarf für nächstes Jahr. Es braucht mehr Sicherheit und ein Müllkonzept", betonte Kerner.

    Wird die Grünfläche auf dem Trog, der die Autobahn A3 zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof überspannt, zu einem neuen Silvester-Hotspot in Würzburg? Stadträtin Christiane Kerner hat diese Befürchtung. 
    Wird die Grünfläche auf dem Trog, der die Autobahn A3 zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof überspannt, zu einem neuen Silvester-Hotspot in Würzburg? Stadträtin Christiane Kerner hat diese Befürchtung.  Foto: Thomas Obermeier

    Das Gelände auf dem Trogdeckel, auf dem ein neues Freizeitgelände geplant ist, fällt derzeit in den Verantwortungsbereich der Autobahndirektion Nordbayern, der Übergang an die Stadt wird voraussichtlich aber noch in diesem Jahr erfolgen. Kommunalreferent Wolfgang Kleiner kündigte im Stadtrat an, die Situation mit der Polizei zu besprechen und "gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen".

    Die Folgen des Silvester-Feuerwerks in Würzburg: Feinstaubbelastung und hohe Kosten

    Auch Stadträtin Christa Grötsch (Grüne) hatte eine Silvester-Anfrage an die Verwaltung gerichtet, in der es um Feinstaubbelastung, Müllaufkommen und Kosten ging. Durch das Feuerwerk war die Feinstaubbelastung am 1. Januar 2023 ähnlich hoch wie vor Corona. Auch der Silvestermüll lag mit rund 7,1 Tonnen im üblichen Bereich, die Kosten für die Beseitigung beliefen sich auf rund 20.000 Euro.

    Bei der Umsetzung der Sicherheitszone in der Innenstadt hat die Stadt an Silvester rund 8.400 Euro für den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes ausgegeben. Die Absicherung des Mains ober- und unterhalb der Alten Mainbrücke durch Boote der DLRG und der Wasserwacht hat 750 Euro gekostet.

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