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Oberpleichfeld: Sitzung des Abwasserzweckverbands Obere Pleichach

Oberpleichfeld

Sitzung des Abwasserzweckverbands Obere Pleichach

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    Auf der Fläche vor der Kläranlage in Unterpleichfeld soll angebaut werden.
    Auf der Fläche vor der Kläranlage in Unterpleichfeld soll angebaut werden. Foto: Irene Konrad

    Um die Erweiterung ihrer bestehenden Kläranlage in Unterpleichfeld ging es bei einer Ratssitzung des "Zweckverbands Abwasserbeseitigung Obere Pleichach". Sie ist notwendig, weil die jetzige Anlage nicht den anerkannten Regeln der Technik entspricht – trotz vorschriftsmäßiger Ablaufwerte und einer energieeffizienten Arbeitsweise.

    Die Ertüchtigung und Erweiterung der Verbandskläranlage steht schon lange auf der Tagesordnung des Abwasserzweckverbandes. Die Nutzung eines Nachbargrundstücks östlich der bestehenden Kläranlage zerschlug sich wegen einer anliegenden Hochspannungsleitung und des ungeeigneten Baugrundes. Deshalb nahm der Verbandsrat das nördlich gelegene Grundstück in den Blick. Es liegt im Wasserschutzgebiet.

    Gutachten des Baugrunds notwendig

    Bis gebaut werden kann, ist eine Reihe von Gutachten nötig. Mit der Erstellung einer Baugrundsondierungen für ein nördlich der Kläranlage gelegenes Grundstück war das Ingenieurbüro Piewak & Partner in Bayreuth beauftragt worden. Daraus ergab sich eine grundsätzliche Bebaubarkeit der Fläche.

    Das Wasserwirtschaftsamt fordert allerdings für eine letztliche Entscheidung ein ausführlicheres Gutachten des Baugrundes. Darin sollen auch hydrogeologische Aspekte betrachtet werden. Diese Gesichtspunkte trägt das Büro für Hydrogeologie und Umwelt aus Gießen bei. Es beschäftigt sich im Auftrag des Zweckverbandes Wasserversorgung Mühlhausener Gruppe ohnehin mit genau dieser Thematik.

    Auch eine notwendige Kampfmittelerkundung des Grundstücks hat stattgefunden. Damit sollten mögliche Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg ausgeschlossen werden. Konkret musste sichergestellt werden, dass die Bohr- und Sondierungspunkte frei von Sprengkörpern sind. Diesen Sachstand hat Verbandsvorsitzender Bürgermeister Bernd Schraud aus Hausen den Verbandsräten mitgeteilt.

    Noch gibt es nur Skizzen

    Das Ingenieurbüro GFM aus München hatte für den Aufbau und die Dimensionierung der künftigen Bauwerke Vorplanungen ausgearbeitet. Für die konkrete Anordnung auf dem nun untersuchten Grundstück gibt es jedoch weiterhin nur Skizzen. Noch nicht einmal die benötigten Grundstücke sind gekauft. "Wir müssen erst wissen, ob unsere Erweiterung auf dem Grundstück machbar ist", erklärte Vorsitzender Schraud.

    Verbandsrat Heiko Schneider aus Unterpleichfeld sieht "die Ampel für die Erweiterung auf dem geplanten Gebiet immer noch nicht auf Grün". "Die Auflagen der Ämter werden uns überrollen", hat er "Bauchschmerzen, dass uns der Ausbau kostenmäßig aus dem Ruder läuft". Er stellte die Frage, ob nicht grundsätzlich ein neuer Standort gesucht werden sollte.

    Um die Betriebsführung künftig zu erleichtern, hält es Vorsitzender Schraud für sinnvoll, bei einer einzigen Betriebsstätte zu bleiben. "Es ist möglich, neben der jetzigen Kläranlage zu erweitern", ist er überzeugt. Weil die bisherige Anlage "völlig im Soll arbeitet", ist es für Verbandsrat und Bürgermeister Konrad Schlier unsinnig, sie aufzugeben.

    Schutz der Trinkwasserbrunnen

    Wirtschaftlich und energietechnisch von Bedeutung sei eher die Frage, ob das Belebungs- und Nachklärbecken in die Erde eingebaut werden darf oder nicht. Ganz neu zu bauen, etwa auf dem Gemeindegebiet von Oberpleichfeld, das sei gar nicht so einfach, meinte Vorsitzender Schraud. Auch hier müsse zunächst ein passendes Grundstück gefunden werden, das weit genug von einer Wohnbebauung liegt.

    "Wenn wir zum Bau gezwungen sind, sollte dies so geschehen, dass in Zukunft zweilinig gefahren werden kann", meinte Vorsitzender Schraud. Das bedeutet, dass der bestehende Komplex mit einer Belebung und einer Nachklärung erweitert würde. Ein solches Vorgehen hätte Vorteile bei Wartungs- und Sanierungsarbeiten, da "die Klärwärter künftig eine Linie kurzfristig außer Betrieb nehmen könnten".

    Beim Bau der neuen Klärbecken ist der Schutz der Trinkwasserbrunnen der Mühlhausener Gruppe zu beachten. Eine Schwachstelle in Bezug auf die Dichtheit sei nicht das Becken selbst, verwies der Vorsitzende auf die Aussage des Planungsbüros GFM, "sondern die Anschlüsse der Rohrleitungen, die aus diesem Becken rauskommen".

    Umlage der Kosten auf die Gemeinden

    Neben den vielen Entscheidungen zur Bauausführung steht eine weitere Entscheidung an. Die Frage ist, wie die Investitionskosten der vier Mitgliedsgemeinden Bergtheim, Hausen, Oberpleichfeld und Unterpleichfeld einmal aufgeteilt werden. Einig sind sich die Verbandsräte, dass eine Aufteilung nach dem Frischwasserverbrauch wie bei den laufenden Betriebskosten nicht der richtige Maßstab für die Verteilung der Investitionskosten ist.

    Verbandsrat Christoph Hammer stellte eine umfangreiche Vergleichsberechnung vor. Die Umlage könne über die Einwohnerzahl oder die Einwohnerwerte erfolgen. Oder soll der Zufluss der Schmutzwasserfracht als Grundlage für die Abrechnung regelmäßig gemessen werden? Die unterschiedlichen Standpunkte wurden sachlich diskutiert. Eine Entscheidung stand noch nicht an.

    In der Sitzung ging es auch um die regelmäßig vorgeschriebene Kamera-Befahrung und Kanalspülung der Verbandskanäle. Dafür will das Gremium drei Angebote einholen. Die Befahrungen sollen in den Jahren 2021 und 2022 erfolgen.

    Neuer Geschäftsführer für Verband gesucht

    Zugestimmt hat der Verbandsrat dem Antrag eines Grundstücksbesitzers im Außenbereich des Ortsteils Erbshausen. Er darf an den Verbandssammler des Zweckverbands anschließen und dort ausschließlich häusliches Abwasser einleiten. Mit der Gemeinde Hausen wird dazu eine Sondervereinbarung getroffen.

    Unter dem Punkt "Verschiedenes" ging es um die Ausschreibung einer Stelle zum Geschäftsführer des Abwasserzweckverbands und darum, dass die Klärwärter aus Unterpleichfeld die Erlaubnis haben, den Klärwärter in Opferbaum zu unterstützen, bis diese Anlage aufgegeben wird. Der Aufwand wird mit der Gemeinde Bergtheim verrechnet.

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