Bedienstete und Besucher der JVA Würzburg konnten zwei Monate lang Werke von inhaftierten Frauen bewundern, die bei einem Malprojekt der Straffälligenhilfe im SkF für Frauen in der JVA Würzburg entstanden waren.
Barbara Steinhilber ist Sozialpädagogin und arbeitet im Fachdienst Straffälligenhilfe für Frauen im Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Würzburg. In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg bietet sie an regelmäßigen Sprechtagen Beratung und Hilfe für inhaftierte Frauen an. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit ist laut SkF-Pressemitteilung die Förderung und Unterstützung der Persönlichkeitsweiterentwicklung der Frauen in Haft.
Bereits zum zweiten Mal konnte Steinhilber durch Spendengelder einen Malkurs in der JVA anbieten. Unter dem Titel „Farbe im (grauen) Haftalltag“ nahmen 26 Frauen das Malprojekt wahr. Entstanden sind zahlreiche Bilder, Collagen und Werke zu Themen wie Farben des Regenbogens oder Farb-Gegensätze.
Die malprojekterfahrene Designerin Frauke Pfeuffer traf sich zehnmal mit maximal zehn Frauen. Die „Frauen in Grau“ erfuhren bei jedem Termin etwas über Farben und Techniken, Wirkungen und Temperamente. Gemalt wurde mit allem, nur nicht mit Pinseln. Die Farben wurden mit ungewöhnlichen Hilfsmitteln auf die Leinwände gebracht, beispielsweise Fliegenklatschen oder Kratzbürsten, Strohhalme, Kugeln und Magnete. Zum Abschluss des Projektes war es den Frauen wichtig, ein Gemeinschaftsbild zu schaffen.
„Sie haben sich darauf eingelassen, etwas auszuprobieren, was sie wahrscheinlich nie in ihrem Leben von selbst angestoßen, oder in Betracht gezogen hätten“, vermutete SkF-Vorstand Sigrid Maroske bei der Ausstellungseröffnung. Zwei Monate lang waren die Werke in den Fluren der JVA ausgestellt.
Einige Frauen wählten eines ihrer Werke aus, um es nach der Haftentlassung mit in ihr „neues“ Leben zu nehmen. Alle anderen Werke und die Rechte an ihnen übertrugen die Künstlerinnen dem SkF. Sie wollten unbedingt etwas zurückgeben und mit dazu beitragen dass auch zukünftig Malprojekte in der JVA finanziert und stattfinden können.
Demnächst werden die Bilder im Justizzentrum und Anfang 2018 im Caritashaus ausgestellt und sind dann für die Öffentlichkeit zugänglich.