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WÜRZBURG: So reagieren prominente Würzburger auf den Kickers-Abstieg

WÜRZBURG

So reagieren prominente Würzburger auf den Kickers-Abstieg

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    Die Begeisterung war groß vor einem Jahr, als die Würzburger Kickers den Aufstieg in die zweite Liga geschafft hatten. Entsprechend groß war die Enttäuschung nach dem Abstieg nur ein Jahr später. Kurz nach dem Spiel am Sonntag entlud sich bei so manchem Fußball-Fan der Frust: „Hochmut kommt vor dem Fall!“, schrieb etwa ein Leser auf mainpost.de. Ein anderer sah in Trainer Bernd Hollerbach den Schuldigen und meinte: „Hollerbach hat sich mit seiner Aufstellung und seinen Wechseln selbst entzaubert.“

    Doch es gab auch Zuspruch: „Holle muss bleiben. Auch wenn die letzten Monate nicht gut gelaufen sind darf man nicht vergessen, was er Großes geleistet hat“, hoffte noch am Montag ein Fan auf Facebook. Lob gab es von Anhängern des Gegners aus Stuttgart. Einer schrieb: „Die Kickers haben nicht wie Absteiger gespielt und können erhobenen Hauptes unser Stadion verlassen.“ Und viele Kickers-Fans richteten den Blick schon in die Zukunft: „Aufstehen . . . Trikot richten . . . weiter kämpfen“, forderte einer.

    Auch viele Würzburger Prominente blickten bei einer Umfrage der Redaktion am Tag nach dem Abstieg eher positiv zurück – und nach vorn: So hofft Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU), „dass es erfolgreich weitergeht in der dritten Liga“. Beim Fußball sei es wie in der Politik: „Ein Rückschlag muss nicht das Ende sein, er kann sogar zu einem neuen Anfang werden.“

    Als Würzburgerin habe sie bis zuletzt an das „Wunder von Bernd“ geglaubt und mit den Kickers gefiebert – auch wenn sie bekennende Anhängerin des 1. FC Nürnberg sei. Als solche habe sie „schon viel Auf und Nieder erlebt habe. Da lernt man das Leiden“, sagte sie. „Ich bin mir sicher, dass die Würzburger zu ihrem Verein stehen und vielleicht gerade jetzt noch ein wenig mehr Herzblut aufbringen.“

    „Mit den Kickers verabschiedet sich Unterfranken aus der zweiten Liga – aber nur vorerst“, sagte etwa Bischof Friedhelm Hofmann. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft es mit Unterstützung ihrer Fans wieder zurück in die zweite Liga schaffen kann. Da ist die gesamte Region gefragt.“ Ihm tue die Mannschaft leid, die „nach dem fulminanten Aufstieg“ eine „großartige Hinrunde vorgelegt“ hat.

    Ähnlich sieht es Christian Schuchardt: „Die Hinrunde war zum Schwärmen und Träumen“, so Würzburgs Oberbürgermeister, „die Rückrunde war teilweise wie verhext. Wir lernen: Glück ist die Abwesenheit von Pech.“ Wer vor der Saison an den Kickers gezweifelt habe, müsse trotz des Abstiegs zugeben: „Die Kickers und die zweite Liga, das ist eine stimmige Kombination.“ Er freue sich nun auf die kommende Saison. Dann heißt es Daumen drücken, „dass es wieder nach oben geht“. Würzburg habe sich jedenfalls als „Sportstadt erster Klasse“ gezeigt.

    Fußballbegeistert sei die Stadt jedenfalls, sagt Lena Lotzen. Das habe sie in der vergangenen Saison gespürt. Die Würzburger Bundesligafußballerin ist beim FC Bayern München unter Vertrag. Sie hofft, dass die Kickers ein paar Jahre vernünftige Drittliga-Arbeit machen und einen ordentlichen Nachwuchs-Unterbau hochziehen. „Es ging alles so schnell, der Verein muss insgesamt noch professioneller werden“, sagt sie. „Ich hoffe, die Mannschaft kommt wieder hoch, wenn alles drumherum passt.“ Dazu gehört für sie auch das Stadion.

    Josef Schuster, Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagt: „Ich bedauere den Abstieg, denn damit verschwindet der Name Würzburg wieder aus der zweiten Liga.“ Schließlich bedeute es immer auch eine Aufwertung der Region, wenn eine heimische Mannschaft in einer so hohen Fußballklasse spiele.

    Das Plus für die Region kann allerdings trotz Abstiegs erhalten bleiben, ist die Ansicht von Schwimmweltmeister Thomas Lurz aus Würzburg: Auch wenn es für die Region schade sei, bleibe die Mannschaft auch in der dritten Liga ein Mehrwert. Für ihn ist die jüngere Historie der Würzburger Kickers insgesamt eine Erfolgsgeschichte. „Das darf man nicht vergessen!“ Der Langstreckenschwimmer weiß: „Im Sport gehören Niederlagen auch dazu. Man wird wieder aufstehen und langfristig sich die Plätze erkämpfen.“

    Ralf Jahn, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, meinte bei unserer Umfrage: „Der Schock nach dem FWK-Abstieg sitzt tief! Aber: Danke für eine tolle Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga!“ Auch in der dritten Liga werde erfolgreicher Profi-Fußball gespielt, wenn auch nicht mit der gleichen wirtschaftlichen Dimension. „Wichtig ist, dass alle weiterhin eng zusammenhalten“, so Jahn – der Verein, die Stadt und vor allem „die vielen Sponsoren aus der Wirtschaft, die der FWK jetzt erst recht braucht“, mahnt der Wirtschaftsmann.

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