Vor einigen Jahren kaufte die Family Value Invest GmbH den Gebäudekomplex am Paradeplatz, der in Würzburg als die "Paradepost" bekannt ist. In der Vergangenheit wurde tatsächlich nahezu das gesamte Ensemble für die Hauptpost und das Fernmeldeamt genutzt. Doch längst ist dort nicht mehr nur die Post zu Hause, sondern auch eine Bank und die Würzburger Dolmetscherschule. Jetzt soll ein Teil des Gesamtensembles umgestaltet werden.
Der Investor plant die Verlegung der heutigen Postfiliale in einen anderen Gebäudeflügel. In einem ersten Bauabschnitt soll im Erdgeschoss des zentralen Gebäuderiegels, das heute von der Oberbank als Filiale genutzt wird, Gastronomie untergebracht werden. Weil zwischen dem Erdgeschoss und der Platzfläche eine Höhendifferenz besteht, soll eine Terrasse errichtet werden, damit eine gastronomische Nutzung im Freien möglich ist.
Gastronomie soll den Paradeplatz aufwerten
Wie Baureferent Benjamin Schneider jüngst im Bauausschuss des Stadtrates erläuterte, erhalte der Paradeplatz durch einen Gastronomiebetrieb eine deutliche Aufwertung. Dem stimmte SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel grundsätzlich zu, wollte aber wissen, ob das jetzige Konzept mit künftigen Planungen für einen barriere- und autofreien Paradeplatz kompatibel sei. Es spreche nichts dagegen, antwortete Schneider und verwies auf bevorstehende Planungen für einen zweiten Bauabschnitt. Einstimmig befürworteten die Stadträte im Ausschuss den geplanten Teilumbau des "Paradepost".
In einer der Beschlussvorlage beigefügten Stellungnahme begrüßt auch Stadtheimatpfleger Hans Steidle die aktuelle Planung. Er hat auch nichts dagegen, dass dafür die Postreiter-Statue von Fried Heuler auf dem Vorplatz etwas versetzt werden muss. Steidle wirft aber auch einen Blick in die Zukunft: Aus seiner Sicht wäre es wichtig, parallel zur Umnutzung der Paradepost auch die Neuordnung des als Parkplatz genutzten Paradeplatzes einzuleiten. Als erstes sollten dabei die Stellplätze direkt am Querhaus und am Chor des Domes wegfallen.
