Eines steht fest: Regenerprobt sind sowohl die Veranstalter als auch die Besucherinnen und Besucher des Africa Festivals auf den Würzburger Mainwiesen, das heuer von Donnerstag bis Sonntag zum 35. Mal stattfand. Kultur, Musik und die unbändige Lebensfreude des afrikanischen Kontinents standen im Vordergrund und wurden von tausenden Besuchern vier Tage lang gefeiert. "Wenn das Wetter so beständig wie gerade (Sonntagnachmittag) bleibt, gehen wir von 25 000 Besuchern bis zum Ende des Festivals aus", so Pressesprecher Etienne Oppl auf Anfrage der Redaktion.
Dabei kam es allen zu Gute, dass ein Großteil der Veranstaltungsfläche überdacht war, denn neben sonnigen Himmelsabschnitten gab es zumeist Wolkenbrüche, die die Mainwiese spätestens am Samstag zu einem schlammigen Untergrund verwandelt hatten. Nicht schön, aber auch keinesfalls ein Hindernis - zumindest nicht für die Hartgesottenen, die barfuß und ausgelassen im Matsch ein Tänzchen wagten.

"Alle Veranstaltungen konnten wie geplant stattfinden", freuten sich Oppl und Festivalleiter Stefan Oschmann am Sonntag. Mit über 55 Ständen lud der große afrikanische Basar zum Probieren von typischen Speisen und zum Stöbern von traditionellem Kunsthandwerk ein. Und wie in jedem Jahr bot das Festival nicht nur eine Bühne für große Stars der Szene, sondern auch Platz für vielversprechende musikalische Neuentdeckungen. Sechs der acht Abendprogramm-Bands hatten Frauen im Lead oder in der Band. Dies unterstreicht die Bedeutung und Vielfalt starker Frauen in der afrikanischen Musikszene.
Den afrikanischen Mädchen und Frauen wurde in diesem Jahr ein Schwerpunkt des Festivals gewidmet, indem die erste „Konferenz gegen Genitalverstümmelung Würzburg“ - ins Leben gerufen und wichtige, afrikanische BotschafterInnen ernannt wurden, die sich gemeinsam mit dem Afro Project e.V. gegen die Verletzung von Mädchen & Frauen einsetzen. Diese sind: Moh! Kouyaté (Guinea) und Fafa Ruffino (Benin), die beide einen Song im Auftrag des Afro Project e.V. geschrieben haben, der als Weltpremiere bei der offiziellen Eröffnung des diesjährigen Festivals zu hören war. Weitere Botschafter des Kampfes gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Afrika sind: Sona Jobarteh (Gambia), Fatoumata Diawara (Mali) sowie Ibu - Der Geschichtenerzähler (Senegal).

Auch wenn sich die teils widrigen Wetterumstände zu finanziellen Einbußen auswirken könnten, sei man mit dem Verlauf des Festivals doch rundherum zufrieden, so Oppl. Relativ unspektakulär verliefen die vier Tage auch für das Bayerische Rote Kreuz (BRK), das täglich mit sieben Helfern vor Ort war. "Wir hatten lediglich acht Patienten, die mit kleineren Blessuren vor Ort ambulant versorgt werden konnten", sagt Stefan Dietz, Geschäftsführer des BRK auf Anfrage. Das 36. Internationale Africa Festival ist bereits vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2025 geplant.



