Abgelehnt hat der Zellinger Gemeinderat eine Photovoltaikanlage auf zwölf Hektar Fläche beidseits der Bahnstrecke Himmelstadt-Retzbach. Bauen und vermarkten wollte sie die Firma solar collect GmbH aus Greußenheim.
Die Photovoltaik-Anlage hätte sich auf einer Länge von etwa 600 Metern an das Retzbacher Gewerbegebiet angeschlossen und sich über gut 100 Meter breite Streifen auf beiden Seiten der Bahngleise erstreckt.
Bruno Lehrmann, gebürtiger Retzbacher und Geschäftsführer der Firma solar collet, erklärte im Gemeinderat, dass er mit 20 der 28 Eigentümer bereits Kontakt habe und die meisten davon dem Projekt positiv gegenüberstünden. Die sandigen Böden in diesem Bereich hätten keine gute Bonität. Weil die Einspeisevergütung von derzeit elf Cent je Kilowattstunde monatlich um 2,5 Prozent sinkt, strebe er einen Baubeginn im Mai oder Juni an.
Gemeinderat Alexander Hoffmann sah einen Widerspruch zur eigenen, langfristigen Konzeption. „Ich bin Eigentümer und wurde gar nicht gefragt“, ereiferte sich Landwirt Konrad Krieger im Gemeinderat. Er werde seine Flächen auch nicht hergeben – sie liegen mittendrin –, weil er nicht wolle, dass in Retzbach alles zugebaut wird.
Von einem großen Eingriff ins Landschaftsbild sprach Gemeinderat Ulrich Liebsch: „Wir sollten das Maintal nicht verbauen.“ Gemeinsam habe man im Rat ein Konzept zur Bürgerbeteiligung an der Energiewende erarbeitet. Bürgermeister Wieland Gsell ließ über den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit den geschilderten Auflagen abstimmen. Das fand mit sieben zu zehn Stimmen keine Mehrheit.