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GIEBELSTADT: Solarpark auf dem alten Flugplatz

GIEBELSTADT

Solarpark auf dem alten Flugplatz

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    Solarzellen auf 40 Hektar: Rechts der Start- und Landebahn und auf der Fläche vor den Hangars werden 120 000 Solarmodule aufgestellt.
    Solarzellen auf 40 Hektar: Rechts der Start- und Landebahn und auf der Fläche vor den Hangars werden 120 000 Solarmodule aufgestellt. Foto: Foto: Karl Herrmann

    Am Ende der Bauzeit, wohl Anfang Oktober, werden auf einer Fläche von 40 Hektar 120 000 Module stehen. Die Betreiber sprechen von einem der größten Solarparks in Bayern.

    Große Solarparks gibt es mittlerweile viele in Bayern. Es gibt keine offiziellen Statistiken darüber, wo der größte steht. Am Obermain beispielsweise setzte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer im Juni erst den Spaten für den Jura-Solarpark. Sechs Photovoltaikanlagen entlang der Autobahn Bamberg-Bayreuth sollen nach Fertigstellung Strom für 8100 Haushalte erzeugen. Das sei ein Signal für ganz Bayern die Energiewende möglichst schnell zu vollziehen, lobte der Ministerpräsident.

    Ähnliche Worte dürfte Seehofer wohl auch für den Solarpark, der gerade auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Giebelstadt gebaut wird, finden. Denn die Fotovoltaikfläche in Giebelstadt ist nur geringfügig kleiner als die im oberfränkischen Jura. Direkt neben der mittlerweile zivil genutzten Start- und Landebahn des Verkehrslandeplatzes Giebelstadt werden auf einer Fläche von mehr als 40 Hektar Solarmodule aufgestellt.

    120 000 Module des norwegischen Solar-Herstellers Renewable Energy Corporation (REC) sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und dann 8000 Haushalte mit Strom versorgen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von REC und Solar-konzept. Die Firma Solar-Konzept, ansässig im schleswig-holsteinischen Tangstedt (Landkreis Pinneberg), entwickelt, realisiert und finanziert Solarparks in Deutschland und Italien. Gegründet wurde das Unternehmen 2003.

    Das 50 Millionen Euro Projekt in Giebelstadt wurde in den vergangenen 18 Monaten von zwei Augsburger Unternehmen, dem Ingenieurbüro für erneuerbare Energien (IBE) und der Bürogemeinschaft für Ortsplanung und Stadtentwicklung (OPLA), vorbereitet. Solar-Konzept betreibt die Anlage und speist den durch Sonnenkraft erzeugten Strom in das Versorgungsnetz der N-Energie ein. Mit einer Spitzenleistung von 28 Megawatt sollen jährlich 30 Millionen Kilowattstunden produziert werden, teilt die Firma IBE mit.

    Die Solarpark-Betreiber haben das Gelände für die nächsten 20 Jahre von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gepachtet. Planung und Bau waren nicht immer einfach. „Es war das spannendste und umfangreichste Projekt der letzten Jahre“, sagt IBE-Geschäftsführer Robert Pötschan.

    So mussten nicht nur Ausgleichsflächen für die artengeschützte Feldlerche geschaffen und eingeplant werden, auch der Umgang mit den vielen Blindgängern und Munitionsresten auf dem Flugplatz war für die Planer eine „Herausforderung“. Solar-Konzept hat das 40 Hektar große Areal sogar noch einmal nach nicht explodierten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen lassen, weil ihr die Ergebnisse der ersten Kampfmittelsuche, die von der Bima und der Oberfinanzdirektion Hannover in Auftrag gegeben wurde, nicht verlässlich erschienen (wir berichteten).

    Giebelstadts Bürgermeister Helmut Krämer findet den Standort am Flugplatz sehr sinnvoll. „Dadurch, dass es eine Konversionsfläche ist, geht kein wertvolles Ackerland verloren“, sagt er. Und noch einen Vorteil hat der Solarpark für den Ort. Denn die Einnahmen aus der Verpachtung der Flächen würden wieder in den Flugplatz zurück fließen. „Nämlich in die Erschließung des Nordteils“, erklärt Krämer.

    Auf dem Giebelstadter Flugplatz soll so bald wie möglich Strom erzeugt werden. „Jeder Tag, den wir früher ans Netz gehen können, zählt“, sagt IBE-Geschäftsführer Pötschan, zählt. Jetzt, da keine Senkung der Solarförderung mehr zu erwarten sei, sei auch der Druck weggefallen, noch im September fertig zu werden. Wann tatsächlich Strom produziert wird, möchte Pötschan jedoch nicht sagen. „Noch in diesem Jahr“, hofft er.

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