Mehrfach wehte ein Hauch von Spanien, Portugal und Iberoamerika durch die Zehntscheune des Juliusspital, als die Deutsch-Iberische Gesellschaft (DIG) ihren 55. Geburtstag feierte. 1969 hatte der Romanist und spätere langjährige Uni-Präsident Prof. Dr. Theodor Berchem mit spanischen und portugiesischen Freunden die Gesellschaft gegründet, um spanische Kultur und Sprache, portugiesische und lateinamerikanischen Themen einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Außerdem sollten die kulturellen, wissenschaftlichen und menschlichen Beziehungen gefördert werden.
Für den erkrankten Präsidenten Prof. Dr. Detlef María Hansen begrüßte Vize-Präsidentin María de los Angeles Cepeda León die Mitglieder und Gäste, darunter auch viele Mitglieder von anderen international engagierten Gesellschaften in Würzburg. Cepeda León erinnerte an die Anfänge der Gesellschaft, an die über 500 Veranstaltungen und Exkursionen mit kulturellem Bezug und die stimmungsvollen Weihnachtsfeiern mit spanischer Musik. Nach Gründung der DIG standen die beiden iberischen Länder im Focus, einerseits wegen der zahlreichen spanischen und portugiesischen Gastarbeiter, die auch nach Würzburg kamen und andererseits wegen der dort noch herrschenden Diktaturen. Erst nach deren Ende, 1974 (Portugal) und 1975 (Spanien) war der Übergang zur Demokratie möglich. Cepeda León erinnerte auch an den im Frühjahr verstorbenen Romanisten Prof. Dr. Winfried Kreutzer, der von 1991 bis 2009 an der Spitze der Gesellschaft stand und mit seinem Wissen, aber auch seiner Herzlichkeit bereicherte.
OB Christian Schuchardt bescheinigte in seinem Grußwort der DIG, "Graswurzelarbeit" für die Städtepartnerschaft mit Salamanca (1980) und deren Weiterentwicklung geleistet zu haben. In seinem Schlussappell betonte der OB, dass es sich lohne, sich für die internationalen Beziehungen einzusetzen und dafür gibt es auch immer die Unterstützung der Stadt Würzburg.
Angelika Laitenberger begeisterte mit spanischen und lateinamerikanischen Liedern zu Gitarre und mit Gesang, bevor Flamenco vom Feinsten auf die Bühne kam, präsentiert von Mercedes Sebald Arguisuelas und ihrer Tanzgruppe – da waren Spanien und seine Kultur ganz nahe.
Von: Wolfgang Hugo (für die Deutsch-Iberische Gesellschaft)
