Dass das alte Sparkassen-Gebäude im Frauenland stark sanierungsbedürftig war und abgerissen werden musste, daran besteht kein Zweifel. Derzeit klafft ein großes Loch auf der Baustelle, der Neubau soll Ende 2014 fertig sein.
Pressesprecher Stefan Hebig erklärt: „Die Sparkasse hat sich aus wirtschaftlichen Aspekten gegen eine Generalsanierung und für einen Neubau entschieden.“ Bernhard Güthlein, Geschäftsstellenleiter der Sparkasse im Frauenland, drückt das etwas salopper aus: „Eine Renovierung hätte sich nicht gerechnet. Das Gebäude war von 1965, hatte keine Isolierung und die Elektronik hätte das Deutsche Museum mit Handkuss genommen.“ So konnte es nicht weitergehen. Das alte Haus in der Wittelsbacherstraße 3 steht nicht mehr. Auf dem 1300 Quadratmeter großen Gelände heben Bagger derzeit die Baugrube aus, für einen Neubau an derselben Stelle.
Schlechte Dämmung
Die schlechte Dämmung des alten Gebäudes hatte sich auf die Arbeit in der Sparkasse ausgewirkt. Im einzigen, diskret abgetrennten Beratungszimmer hat man im Winter „mit Daunenjacke gefroren und im Sommer hätten wir den Raum als Sauna vermieten können“, sagt Güthlein. Durch die breite Glasfront war es in der Sparkasse teilweise bis zu 32 Grad warm.
Der vierstöckige Neubau soll nun barrierefrei und nach dem neuesten energetischen Standard gebaut werden. „Das Gebäude wird isoliert und es soll beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf dem Dach entstehen“, sagt der Architekt Gerhard Schuster. Dies seien nur einige der geplanten Energiesparmaßnahmen.
Beim Bau einer Bank geht es natürlich nicht nur ums Energiesparen. „Die Sparkasse baut die neueste Sicherheitstechnik mit ein“, sagt Pressesprecher Hebig. „Da halten wir genaue Vorgaben ein.“ In den sogenannten Unfallverhütungsvorschriften (UVV Kassen) hat der Gesetzgeber Normen speziell für deutsche Geldinstitute festgelegt, die Einbrüche und Überfälle verhindern sollen. „Alarmanlagen, Videoüberwachung und Tresore mit Zeitschloss sind in den UVV Kassen vorgegeben“, sagt Güthlein.
„Ein Überfall lohnt also nicht,“ ergänzt er lächelnd. Diesen Sicherheitsstandard gewährleiste auch das derzeitige Ausweichquartier. Neben der Baustelle, Richtung Landratsamt, stehen Container, in die die Filiale bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes Ende 2014 gezogen ist. „Alle Service- und Beratungsleistungen können wir hier gewährleisten“, sagt Güthlein. „Auch wenn es sich natürlich um ein Provisorium handelt. Wenn ein Laster vorbei fährt, dann wackelt schon mal der Schreibtisch.“
Sechs Millionen Euro investiert die Sparkasse in das Wohn- und Geschäftshaus. 5000 Privatkunden hat die Sparkasse im Frauenland. Ein Neubau war längst überfällig, findet Güthlein. Auf der Baustelle entstehen neben der 350 Quadratmeter großen Bankfiliale noch zwei weitere Gewerbeeinheiten. Die sind jedoch noch nicht vermietet. „Mietinteressenten können sich gern bei der Sparkasse melden“, sagt Pressesprecher Hebig. Außerdem sind 14 Dreizimmer-Wohnungen mit etwa 90 Quadratmetern geplant und eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen.
Vor anderthalb Jahren hat die Stadtbildkommission dem Entwurf des Architekten Schuster zugestimmt. Seitdem laufen die konkreten Planungen für den Bau. Große Selbstbedienungsbereiche sollen entstehen, aber auch klassische Schalter. So sind die Kunden nicht gezwungen, einen Automaten zu benutzen. „Gerade älteren Menschen ist das wichtig“, erklärt Güthlein.