Mit dem Spatentisch am Montagmorgen begann nun offiziell der Umbau der Grund- und Mittelschule in Margetshöchheim. Über 27 Millionen Euro beträgt das Kostenvolumen für den kompletten Umbau der Schule. Damit handelt es sich um das finanziell größte Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde und des Schulverbandes. Auch in der Bauzeit spiegeln sich die Dimensionen des Projektes wider: Innerhalb von vier Jahren soll der Umbau erfolgen, sodass im August 2026 alle Maßnahmen abgeschlossen sind.
Ein langer Anlauf
Bei den Feierlichkeiten rund um den Spatenstich ging Bürgermeister Waldemar Brohm auch auf den langen Weg der Planung ein. Bereits vor 13 Jahren erfolgten erste Gespräche zur Sanierung der Schule. Aufgrund der recht negativen Schulprognose war damals kein Umbau der Schule möglich.
Ein wichtiger Schritt war in diesem Zusammenhang die Gründung des Mittelschulverbundes von Margetshöchheim und Veitshöchheim. Dadurch verbesserten sich die Rahmenbedingungen entscheidend. So folgten erste Planungen, Fördergespräche und Konzepterstellungen. Anfang 2019 stimmten alle Gemeinderäte der Verbandsgemeinden Erlabrunn, Leinach und Zell schließlich den notwendigen Beschlüssen zu. Im März 2021 erteilte das Landratsamt Würzburg die Baugenehmigung. Schon im Dezember 2021 startete der vorzeitige Baubeginn. Seit dem 2. Mai ist nun die Firma Riedel-Bau mit den ersten Abbrucharbeiten am alten Verwaltungstrakt beschäftigt.
Schwierige Gemengelage
Das Vorhaben der Generalsanierung werde alle fordern, so Brohm, zudem erwarte er auch "unangenehme Überraschungen". Damit spielt er auf die derzeit schwierige Gemengelage an. Julius Schmitt, Bauleiter der Firma Riedl Bau, sieht die Situation ähnlich: "Es ist schon problematisch, weil viele Lieferzeiten und Preise zuletzt extrem in die Höhe gegangen sind".

Der Gebäudekomplex aus den Sechziger Jahren ist nach Aussagen der Verwaltung nicht nur energetisch "eine Katastrophe", sondern ermögliche auch kaum mehr einen zeitgemäßen Unterricht. Schon in den nächsten sechs Wochen steht die Entkernung sowie der komplette Abriss des unteren Gebäudeteils mit der ehemaligen Verwaltung an. Mit dem Ende der Sommerferien starten dann die Betonarbeiten für den Neubau des Verwaltungstraktes.
Durch einen neuen Haupteingang, barrierefreie Wege, eine Neugestaltung der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung und des Außengeländes solle eine völlig neue Aufenthaltsqualität für die Schüler entstehen, erklärte Brohm. Für Stephan Haas, Leiter des zuständigen Architekturbüros, liegt die große Herausforderung vor allem in der Baustellenlogistik. Während des laufenden Schulbetriebs muss die Versorgung der Baustelle mit notwendigen Materialien sichergestellt sein. Aufgrund der schwierigen Zufahrt für schweres Gerät wird in den nächsten Wochen ein Obendreherkran im ehemaligen Schulinnenhof platziert, um Materialien besser verteilen zu können.
Schülerinnen und Schülern das Projekt vorgestellt
Im Anschluss an den Spatentisch ging es für die Beteiligten direkt weiter zur Schulversammlung der Grund- und Mitteschule. Coronabedingt war die Schulversammlung die letzten zwei Jahre nicht möglich gewesen. Hier nutzte die Verwaltung, das Planungsbüro aber auch der Schulleiter Stephan Becker die Möglichkeit, das Bauprojekt auch den Schülern näher zu bringen. "Es wird richtig laut, aber auch richtig schön am Ende", beschrieb Bürgermeister Brohm die notwendigen Baumaßnahmen.