Klopapier, vor wenigen Wochen noch ein normaler Hygieneartikel, mutierte in Zeiten von Covid 19 nicht nur zum begehrten Verkaufsschlager, sondern brachte es mit der sogenannten Klopapier-Challenge – mit kleinen lustigen Videos – zu Rekord Likes in den sozialen Netzwerken.
Halt machten diese Klopapier-Challenge-Nominierungen auch nicht vor den fränkischen Feuerwehren, die, ausgebremst durch die Pandemie, weder Übungen abhalten noch im First Responder Bereich Einsätze fahren konnten. So wurde die Feuerwehr Wüstenzell von der FFW Holzkirchhausen aufgefordert, mit den 24 Aktiven der Wehr binnen 48 Stunden ein Video ins Netz hochzuladen, in dem die Kameraden witzig und originell Klopapierrollen durch das Dorf werfen, rollen oder fliegen lassen. Sollte das nicht erreicht werden, hätten die Wüstenzeller 20 Liter Bier nach Holzkirchhausen schicken müssen.
Bier nach Holzkirchhausen? Auf keinen Fall!
"Bier nach Holzkirchhausen schicken", das kam für die Kameraden der FFW Wüstenzell nicht in Frage. Eine witzige Idee? Sicher, aber dafür konnten sich die Wüstenzeller nicht begeistern. Ihrem Wahlspruch – Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr – verpflichtet, begeisterte Kassier Christoph Müller seine Kameraden stattdessen für eine Haustür-Spendenaktion. Statt Videos zu drehen, zu schneiden und hochzuladen, investierten sie die Zeit mit dem Sammeln von Spenden für die Initiative "Alle Menschen können helfen" von Thomas Hoffmann aus Uettingen.
Hoffmann sammelt seit vielen Jahren Geld für das Netzwerk Hoffnung, die Stammzellenspender-Datei der Uniklinik Würzburg. Geld, das dringend benötigt wird, um krebskranken Menschen zu helfen. Schnell wurde ein Konzept erstellt.
FFW Wüstenzell nominiert andere Wehren
"Es war einfach überwältigend, welch positiven Zuspruch die Aktiven beim Sammeln erfuhren", berichtete Müller bei der Scheckübergabe. Insgesamt 900 Euro fanden in Wüstenzell den Weg in die Sammelbüchsen. Von dieser Idee und vor allem auch vom Betrag begeistert, legte die Raiffeisenbank Höchberg nochmals 600 Euro drauf, sodass 1500 Euro an Thomas Hoffmann überreicht werden konnten.
Zum Nachahmen oder auch zur Challenge nominierten die Kameraden aus Wüstenzell ihrerseits nun Wehren aus Dertingen, Unteraltertheim und Altfeld. "Es steht den Wehren frei, ob sie sich an der Klopapier-Challenge oder an der Spenden-Challenge beteiligen. Und, betonen Müller und seine Kameraden im kurzen Video auf der Facebook Seite der FFW Wüstenzell, verzichtet die Wüstenzeller Wehr bei der Nominierung auf die Bierspenden, sollten sich die Wehren gegen beide Challenges aussprechen.
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