Der erste Eindruck, den die ungewöhnlichen Objekte vermitteln: Schimmern, Spiegelungen, Linien, Reflexe; alles wirkt schwerelos, streng und doch spielerisch; eingefangener Raum, gerastertes Licht, schwebende Lineaturen, leise Bewegung. Tatsächlich sind es Objekte aus Glas – hart, schwer und spröde; tatsächlich sind es geometrische Formen – Kuben, Linien und Kurven.
Christine Sabel, Objektkünstlerin aus der Oberpfalz, 1966 in Burglengenfeld geboren und auch heute dort zu Hause, verblüfft durch ihren souveränen, schöpferischen und handwerklich sauberen Umgang mit einem schwierigen Werkstoff. Nach einer Gestaltungsperiode mit textilen Materialien und starken Farben setzt sich die Absolventin und Meisterschülerin der Nürnberger Kunstakademie seit Jahren mit der Flächigkeit, Härte und Transparenz von ganz normalen Fensterglas auseinander.
Ihre Gestaltungsprinzipien wandten sich geometrische Formen zu, wie sie für die Konkrete Kunst typisch sind. Sie fertigt kastenförmige Objekte, die sie auf Glas-Stelen setzt oder an die Wand hängt. In diese Glaskuben montierte sie bis vor wenigen Jahren schmale Glas-Streifen, die unterschiedliche geometrische Formen trugen, die mit dem Skalpell aus Folie geschnitten wurden.
Inzwischen sind die Quadrate und Dreiecke linearen Formationen gewichen, die sie in unterschiedlichen Maßverhältnissen, Farbstellungen und Rhythmen auf die Wände der Glasräume und auf vereinzelt eingestellte Scheiben aufbringt. Die völlig Transparenz des Glases führt, ähnlich wie in der Op-Art, zu Augentäuschung und virtueller Bewegung.
Immer neue Bilder
Das lineare Muster verwandelt sich beim Umschreiten der Objekte, bildet Überschneidungen und Verschränkungen und entfaltet sich zu immer neuen Bildern und Räumen.
Zu diesem ästhetischen Spiel tragen die Spiegelungen und Reflexe des Glases und seine grünschimmernden Kanten bei.
Christine Sabel ist mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Akademiepreis der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und dem Virginia Centers Of Creative Art-Stipendium in den USA. Ihre Arbeiten sind in vielen öffentlichen Sammlungen präsent, darunter im Museum im Kulturspeicher in der Sammlung Ruppert und in der Bayerischen Staatskanzlei in München.
Ihre wichtigsten Projekte im Rahmen von Kunst am Bau stehen vor dem Klinikum Nürnberg Nord, im Finanzamt in Bad Kissingen und vor dem Wasserwirtschaftsamt Amberg. Seit 1991 ist sie in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Slowenien und Tschechien zu sehen.
Die Ausstellungsdauer ist bis zum 18. April zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 - 20 Uhr, Freitag 8 - 17 Uhr, Samstag 8 - 12 Uhr. Osterferien: Montag - Donnerstag 8 - 16 Uhr, Freitag 8 - 13 Uhr.